Diese zwanzig Anweisungen enthalten die Essenz der ewigen Religion, Sanatana Dharma, in ihrer reinsten Form. Sie sind für den modernen Menschen in Familie und Beruf mit festen Arbeitszeiten geeignet. Passe sie deinen Lebensumständen an und erhöhe die Praxis allmählich. Fasse zu Beginn nur einige Vorsätze, die du auch einhalten kannst und die einen kleinen, aber deutlichen Fortschritt gegenüber deinen gegenwärtigen Gewohnheiten und deinem Charakter darstellen. Wenn du krank bist, beruflich sehr gefordert oder unvermeidliche Verpflichtungen hast, ersetze das aktive Sadhana durch häufiges Denken an GOTT.

Am 8. September 1887 wurde Swami Sivananda, mit dem bürgerlichen Namen Kuppuswami, in der kleinen Provinz Pattamadai, Südindien, geboren. Er entstammt einer vornehmen orthodoxen Brahmanenlinie, die u. a. auf den Weisen Appaya Dikshitar zurückgeht. Von frühester Jugend an interessierte sich Sivananda für die heiligen Schriften und die Praxis des Vedanta. Sein tiefes Bedürfnis zu dienen und in Einheit mit allen Wesen zu sein, führte ihn auf eine medizinische Laufbahn. Er veröffentlichte das Gesundheitsmagazin "Ambrosia", worin er ausführlich über seelische und körperliche Krankheiten berichtete und darüber, wie man diese mit ayurvedischen und yogischen Methoden kurieren bzw. lindern könne. Er hatte festgestellt, dass dieses alte heilige Wissen den Menschen fast gänzlich verlorengegangen war und sah es als seine Mission an, Yoga in allen seinen Aspekten zu verbreiten. - Die spirituellen Anweisungen in diesem Büchlein sind wichtige Eckpfeiler davon. Es war eine göttliche Fügung und ein Segen für die Menschheit, dass er, ein angesehener Arzt, auf Karriere und Wohlstand verzichtete und ein Leben der Entsagung wählte, weil er die Menschen auf diese Weise auf einem viel tiefgründigeren Heilweg begleiten konnte: ihrem Weg zum Selbst, zu GOTT. 1924 ließ er sich in Rishikesh nieder, übte strenge Askese und wurde ein großer Yoga-Meister und erleuchtete Seele. Swami Sivananda hat Schüler auf der ganzen Welt aus allen Nationalitäten und Glaubensrichtungen. Seine Schriften sind eine Quelle höchster Weisheit. Am 14. Juli 1963 erreichte er Mahasamadhi.