Beschreibung
Herr Verloc steckt in der Klemme. Seine bequemen Einkünfte als Geheimagent der Regierung stehen auf dem Spiel. Denn sein neuer Vorgesetzter will sich nicht mehr mit den üblichen Berichten zufriedengeben. Ein spektakuläres Ereignis muss her, bei dem sich die Regierung als entschlossen und handlungsfähig zeigen kann. Es geht wie bei einer Agentengeschichte zu erwarten um Täuschungen, aber es geht vor allem auch um Selbsttäuschungen. Die Figuren verstehen sich nicht oder sie verstehen sich falsch, sei es aus Naivität oder Borniertheit. Die Erwartungen, die sie an sich und andere stellen, erfüllen sich niemals, und dem gewinnt Conrad zahllose komische Momente ab. Conrad hält es hier wie Schopenhauer, für den das Leben zwar im Großen eine Tragödie, im Kleinen aber eine Komödie ist, bei der auch laut gelacht werden darf. Conrads Einblicke in die politische Instrumentalisierung von Terroranschlägen sind auch heute noch lesenswert.