Beschreibung
Honigalarm im Bienenstock. Der Bauer hat den Raps mit Schädlingsgiften vernebelt. 'Aber wir sind keine Schädlinge', jammern die Bienen. 'Wir sind nützlich und fleißig.' Auch das noch: Menschen auf der Flucht. Wer kann helfen? Die Engel vielleicht - und der Weihnachtsmann? Doch der muss erst seinen Sommer-Hexenschuss kurieren. Himmel und Erde sind in Aufruhr. Lisa und ihre Freunde erfahren von der Not und beschließen, kräftig mitzuhelfen, um das Schlimmste zu verhindern. Ein neuzeitliches 'Märchenbuch', das die Wichtigkeit der Bienen, Achtung vor der Umwelt und Hilfsbereitschaft gegenüber Menschen in Not vermittelt.
Autorenportrait
AUTOR: Peter Jäger, geboren 1940 in Stettin, übte verschiedene Berufe aus, bevor er in Hamburg die journalistische Laufbahn einschlug. Seit 1978 arbeitete er als Lokalreporter und freier Journalist. Doch die Lust am Schreiben war mit der Zeitung nicht gesättigt, so schrieb er Kinderbücher: 'Vierbeiner auf Probe' und 'Die Wiese gehört uns!' Bei der historischen Recherche zu Stadtteil-Chroniken reifte die Idee des Hamburg-Romans 'Kalte Wasser' (Sutton-Verlag). Es folgten moderne Engel-Märchen und 2015 mit 'Eddie will leben' (Kadera-Verlag) der zweite Roman, in dem der technische Wandel einer Branche zur Herausforderung neuer Lebensplanungen wird. Peter Jäger lebt in Quickborn bei Hamburg. ILLUSTRATORIN: Christel Kruse, 1944 in Sachsen geboren, liebte schon als Kind Stifte und Papier. Die Situationskomik ihrer Schulzeit setzte sie - unter dem Schulbuch versteckt - in Karikaturen um und entwickelte später daraus ihre eigene Maltechnik für Cartoons, Federzeichnungen und Bilder in Aquarell und Öl. 1988 illustrierte sie Günther Döschers Alltagsglossen in 'Beine hoch' und 1990 die Neuauflage des Kinderbuchs 'Vierbeiner auf Probe' von Peter Jäger mit humoristischen Zeichnungen. Lange hat sie mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Hamburg-Eidelstedt gelebt. Mit Erreichen des Ruhestandes zog sich die ehemalige Verwaltungsangestellte nach Schleswig-Holstein zurück. Bis heute liebt sie Stifte, Papier, Ölfarben - und die Situationskomik.
Leseprobe
Große Hektik am Frühstückstisch Lisa ruft wütend: 'Mama, wo ist mein Honig?' Sonst steht das Glas auf dem Frühstückstisch, griffbereit vor ihrem Teller. An diesem Morgen aber nicht. Was soll sie mit dem Toastbrot anfangen, wenn der Honig fehlt? Ohne ihren Rapshonig kann sie in der Schule nicht denken. Hektisch fängt sie zu suchen an. Zuerst wirft sie einen Blick auf den Platz, wo ihr Bruder gefrühstückt hat. Sein Teller und das Messer sind mit Schoko-Creme beschmiert - das ist typisch für Tim. Er streicht sich das Zeug immer fingerdick aufs Brot. Sie findet es ekelig, wenn er ihr die braunen Zähne zeigt und grinsend fragt: 'Warum siehst du weg, Lisa? Pass auf, ich mach dir den Affen.' Aber heute ist er zum Glück schon weg. Sie sieht auf ihre Armbanduhr. Verdammt, sie muss gleich zur Schule, hat keine Zeit mehr. Aber ihre Mutter lässt sich nicht stören, föhnt mit Hingabe ihre Haare im Bad. Wahrscheinlich hat sie Lisas Rufen gar nicht gehört. Oder lässt sie zappeln nach dem Motto: Kinder müssen lernen, selbständig zu werden. Lisa springt vom Stuhl auf und sucht das Glas auf der Arbeitsfläche des Küchenschranks. Tagsüber steht der Honig neben dem Brotkorb. Nur nicht heute. Sie zieht die Türen der Unterschränke auf, bückt sich tief nach unten, wo die Vorräte stehen. Sie hofft, ein verschlossenes Glas zu entdecken, eins für Notfälle. Aber auch hier kein Erfolg. Sogar in den Mülleimer unterm Waschbecken wirft sie einen Blick. Es könnte doch sein, so vermutet sie, dass ihr frecher Bruder das Glas entsorgt hat, um sie zu ärgern. Aber sie wagt es nicht, in den Abfällen zu wühlen. Plötzlich kommt ihre Mutter hektisch in die Küche gerannt. 'Hab ich richtig gehört - du suchst deinen Honig? Ich habe das Glas auch nicht gesehen. Nimm ausnahmsweise meine Himbeer-Marmelade. Beeil' dich, Lisa, sonst fängt die Schule ohne dich an. Und vergiss nicht dein Pausenbrot, das liegt schon fertig eingewickelt im Kühlschrank - mit deiner Lieblingswurst.' 'Na toll!', stöhnt Lisa nach diesem Wortschwall, der auf sie niederprasselt wie eine kalte Dusche. Lustlos kratzt sie Butter auf ihre Toastscheiben und droht: 'Derjenige, der meinen Honig versteckt hat, soll sich warm anziehen!'
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