Beschreibung
Mikrokosmos, Makrokosmos, Universum: Durch Carl-Christian Elzes neuen Lyrikband bewegt man sich wie eine Ameise über eine Kugel - oder über ein Möbiusband. Die ganze Welt auf einem dicht beschriebenen Streifen Papier. Urknall und Liebe begegnen sich nicht in einem metaphorischen Verhältnis, sondern als tatsächlicher Zusammenhang, der ein paar Jahrmillionen in zwei Versen verbindet.
Autorenportrait
Carl-Christian Elze wurde 1974 in Berlin geboren und lebt in Leipzig. Er studierte Biologie und Germanistik, und von 2004-2008 am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Von 2002 bis 2009 war er Mitherausgeber der Literaturzeitschrift »plumbum«. Carl-Christian Elze schreibt Gedichte, Prosa, Drehbücher und Libretti. Zahlreiche Einzelveröffentlichungen und Beiträge in Literaturzeitschriften und Anthologien wie »Lyrik von Jetzt 2« und »Jahrbuch der Lyrik«. Er erhielt für sein Werk verschiedene Preise und Stipendien, zuletzt den Joachim-Ringelnatz-Nachwuchspreis der Stadt Cuxhaven und ein Bundesstipendium für das Deutsche Studienzentrum Venedig. Sein letzter Erzählband »Aufzeichnungen eines albernen Menschen«erschien 2014 im Verlagshaus Berlin. Seit 2013 betreibt er zusammen mit Janin Wölke, Udo Grashoff, Mario Salazar und Christian Kreis die Lesereihe »niemerlang« in Leipzig.
Leseprobe
ich verstehe unser verschwinden nicht // ich verstehe unser aller verschwinden nicht / menschliche gehirne, ströme von angst / in stochernden maschinen, wirbeltieraugen / die hinter galaktischen mauern stehn / wir werden niemals hinter die dinge sehn / zahlengerüste, oder uns haltende hände / oder hände aus zahlen, zahllose hände / hauchdünne ziffern ohne gefühl, nur präzise / unendlich präzise, ohne jedes gefühl.