Beschreibung
Einladung zur Reise [Charles Baudelaire] SaintTropez und seine Region. Ein Blick hinter die Kulissen. Ein Reisebuch aussergewöhnlicher Art. Ein Fotobildband. Ein Reisebericht. Eine Anthologie. SaintTropez, Kultur und Traditionen.
Leseprobe
Zitate/Buchauszüge: LITERATUR Erika Mann/Klaus Mann: Das Wichtigste vielmehr ist, dass Saint-Tropez zu den Nestern gehört, auf welche die Eingeweihten tippen; [] Alexandre Dumas: Ich habe nur einmal in meinem Leben Pfau gegessen; aber da er sehr jung war und mit dem, was man als Getreidehuhn bezeichnet, verglichen werden konnte, erschien er mir ausgezeichnet. Ich war auf dem Weg zu den Feierlichkeiten in Saint-Tropez zur Einweihung der Statue des Bailli de Suffren. Wir waren genötigt, die Eisenbahn zu verlassen und einen Privatwagen zu nehmen. Drei oder vier Meilen vor Saint-Tropez hielt der Wagen in einem charmanten Dorf, dessen Namen ich vergessen habe, und das sich auf der Kuppe eines mit Kastanien bestandenen Hügels befand. Guy de Maupassant: SaintTropez ist eine jener charmanten und ungekünstelten Töchter des Meeres, eine jener guten und bescheidenen kleinen Städte, die wie eine Muschel im Wasser aufgewachsen sind, sich von Fischen und Seeluft ernähren und Matrosen zur Welt bringen. Am Hafen erhebt sich die Bronzestatue des Bailli de Suffren. Kurt Tucholsky: St. Tropez steht auf allen Karten als Winterkurort aufgemalt. Bei aller Liebe - aber dann schon lieber Neuruppin!1 Es ist dunkel, als ich ankomme - der Wind durchheult den Ort, stößt sich an den Häuserkanten wund und heult noch mehr Dunkel sind die Gassen, ein Betrunkener durchschimpft sie, aus einem braunen Hause hört man einen Zank Die Laternen brennen trübe. Am Hafen liegt ein Gewirr von Tauen und Segelleinwand, überall drücken sich Männer herum, es ist schmutzig und dürftig. Am Morgen sieht es schon besser aus. Vor der kleinen Stadt liegt auf einem Hügel die alte Zitadelle [] Drüben liegt Sainte-Maxime. Das ist ein ander Ding. Durch die Berge vor dem Mistral sanft geschützt, sehr sauber und adrett und freundlich. Unten am Hafen ein kleiner Kai mit überdachten Gaststätten und Segelbooten, die im Wasser schwanken. Sybille Bedford: SaintTropez war damals wie heute der Ort zum faire la bombe; dort gingen die Leute hin, wenn sie ordentlich feiern wollten und weil es in war. Claude Lanzmann: Im Frühling oder eher Vorfrühling 1953 fuhren wir zu dritt nach Saint-Tropez, angeblich zur Erholung, die für Sartre freilich in besessener Arbeit bestand, noch intensiver, weil ungestörter als in Paris. Saint-Tropez war herrlich und leer, wir wohnten im Hôtel La Ponche, Sartre hatte sein Zimmer, Castor und ich hatten das unsere. Françoise Sagan: SaintTropez ist wunderschön, atemberaubend schön. Der Ort besitzt eine unzerstörbare Schönheit [], Mario Adorf: Edgar fuhr also an einem frühen Morgen [] von Marseille nach Saint-Tropez und saß um die Mittagszeit, obwohl es noch recht kühl war, vor dem Café des Arts auf der Place des Lices, einem der schönsten Marktplätze der Côte DAzur [] Margaret Atwood: Danach ging ich nach Frankreich (zur Untermiete in einem Städtchen bei Saint-Tropez), wo ich auf einer gemieteten Schreibmaschine mit französischer Tastatur tippte [] KUNSTMALEREI HenriEdmond Cross: SaintTropez besuchte HenriEdmond Cross im Juli 1891. Er schrieb an Paul Signac in einem Brief vom 20. Januar 1892 (Bild 16): Beim Mittagessen im Hotel am Hafen, beim Kaffeetrinken in einer Ecke des gleichen Hafens, nahmen die Yacht BelAminund das Hin und Her der weißen Schirmmütze ihres Besitzers, des armen Guy de Maupassant, meine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch. [] Paul Signac: Im Mai 1892 erreichte der französische Maler Paul Signac (1863-1935) mit seiner Frau Berthe Robles und einem Matrosen an Bord seines Segelboots LOlympia, nach einer Fahrt durch den Canal du Midi bis Marseille, den Hafen von Saint-Tropez. In Saint-Tropez mietete er oberhalb des Plage des Graniers, wo er sein Boot ankern konnte, den cabanon La Ramade. - Sein Freund Henri-Edmond Cross hatte Paul Signac den Ort für einen längeren Aufenthalt empfohlen. Zudem hatten zwei Bücher bei ihm das Interesse für Saint-Tropez geweckt: Sur leau (1888) von Guy de Maupassant und der Reiseführer Les villes dhiver de la Méditerranée et les Alpes maritimes. Itinéraire descriptif et historique. Hyères - Cannes - Nice - Monaco - Menton - Sanremo (1864) von Élisée Reclus. Wie der Schriftsteller Guy de Maupassant mit seinem Segelboot Bel ami, so erreichte der Maler Paul Signac mit LOlmypia Saint-Tropez vom Meer aus. Ich bin seit gestern hier eingerichtet und überglücklich. [] Ich habe da etwas, um daran für den Rest meines Lebens zu arbeiten. Das ist das Glück, das ich gerade entdeckt habe, schrieb Paul Signac begeistert an seine Mutter im Mai 1892 (Bild 19). Louis Vauxcelles: Auch M. Camoin fuhr nach Saint-Tropez. Sie flogen alle dorthin, wie ein Schwarm von Zugvögeln. Im Frühjahr 1905 malte und redete eine tapfere kleine Malerkolonie in diesem verwunschenen Land: Signac, Cross, Manguin, Camoin, Marquet; daneben, in Cagnes, dEspagnat und der Meister Renoir. Anny und Hermann Bodmer: Lieber Herr Hesse, wir sind in Juan-les-Pins gelandet, dort Jagd auf Automobile - hier hingegen in St. Tropez magisches Theater: vieille hostellerie française Menu provençal - z.B. steht auf der Karte statt Gemüse: quelles feuilles du jardin de ma tante! - Ein fabelhaftes Land! Dany Lartigue: SaintTropez ich liebe dich! Ich liebe dich bereits wie eine Geliebte, von der ich nie mehr loskommen kann, und ich gehe durch deine schmalen Straßen und Gassen, um deine verborgenen Schätze zu entdecken. FILM: Charlemagne (1933) mit Raimu Keine Zigarre für Charlemagne Sein Vater unterhielt eine Bar mit angeschlossenem Tabakladen und einem Lebensmittelgeschäft am Hafen von Saint-Tropez. Eines Tages betrat ein bärtiger und schmutziger Mann die Bar und fragte nach einer Zigarre. Der Barbesitzer, der meinte, einen Clochard vor sich zu haben, bot diesem misstrauisch die kleinste seiner kleinen Zigarren an. Die Antwort des verkannten Schauspielers lautete entsprechend verstimmt: Ich habe Sie um eine Zigarre gebeten, nicht um ein Streichholz! Der Barbesitzer hielt dem vermeintlichen Clochard daraufhin eine etwas größere Zigarre hin. Verärgert stellte der Kunde daraufhin fest: ich möchte eine Zigarre und keinen Zigarillo haben! Zum Glück betrat in diesem Augenblick der Erzähler, der Sohn des Barbesitzers, den Laden. [] TRADITIONELLE BERUFE Zur See Sommersonnenwende, morgens halb fünf. Wir befinden uns auf dem Pointu Louis Sébastien des noch nach traditioneller Art arbeitenden Fischers - und 1er Prudhomme de pêche de Saint-Tropez - Guy dArco und laufen aus dem Hafen von Saint-Tropez aus. Es ist noch dunkel, einzig die Nachtschwärmer, die die Nachtclubs verlassen, und die aufs Meer fahrenden Fischer sind auf den Beinen. - Die Nachtluft ist angenehm kühl, und es ist sehr still hier draußen. Am Horizont schickt sich die Sonne an, mit voller Kraft aus dem Meer empor zu steigen. [] Eine ländliche Idylle, Die Schäferin Es ist Frühling. Auf Bonne Terrasse bei Ramatuelle grasen friedlich auf einer großen Weide die Mutterschafe und Lämmer der Herde von Gilles Mistral. Das Läuten der Glocken, die einige Tiere um den Hals tragen, die prächtigen Laubbäume mit ihren Schatten spendenden Kronen, der klare blaue Himmel unter der strahlenden Sonne - eine Idylle. Unter einem der Bäume steht ein Schaf, das soeben geworfen hat. Die Plazenta hängt noch heraus. Das Neugeborene stakst bereits, noch etwas unbeholfen, durch das Gras. [] Der Imker Besuch bei dem Imker Anthony Gélibert in Grimaud. Es ist Frühjahr. Bei unserer Ankunft begrüßen uns vier am Waldrand stehende freundliche Esel, die sogleich näherkommen. Sie halten im Umfeld der aufgestellten Bienenstöcke das Gelände vom Unterholz frei. Auf der Wiese nebenan stehen in Reihen aufgestellt ungefähr 40 Bienenstöcke. Insgesamt hält der Imker 250 Bienenstöcke.1 In jedem Stock leben 40.000 bis 100.000 Bienen. Die Ernte kann sehr unterschiedlich ausfallen und beträgt im Durchschnitt 15 bis 25 kg je Bienenstock im Jahr. Bevor wir uns de...