Der katholische Junggermanist Tom alias„Dutschki“ gerät an der Uni Mainz in die Ausläufer der Studentenproteste zur Zeit des Berliner Dutschke-Attentats. In einer Schauspielgruppe, die provokative Theateraktionen ausprobiert, lernt er Adi, den Sohn eines SS-Offiziers, kennen. Ein heißes, aufregendes Sommersemester lang führen die beiden zwischen Hörsaal, nicht sturmfreien Studentenbuden und Straße einen gehetzten Dialog. Auf Messers Schneide wogen Debatten über die alte Zeit. Aber wie soll die neue aussehen? Das Alphabet der Väter und Mütter hat ausgedient. Die ganze Welt, von Vietnam bis in die deutsche Provinz, muss– so scheint es– neu durchbuchstabiert werden. Kann es tatsächlich gelingen, die engen Lebensverhältnisse lustvoll in eine neue Freiheit umzustülpen? Dann ein skurriles Unglück, das mittelbar mit den Studentenprotesten zusammenhängt. Das Band zwischen Adi und Tom droht zu zerreißen. Auch dessen neue Beziehung zu Maria hat vielleicht keine Chance mehr.
Auf der Folie historischer Fakten und satirischer Phantasie erzählt Michael Bauer packend und ironisch eine Geschichte um die Themen Liebe, Macht und Tod, die aktueller nicht sein könnte.