Beschreibung
Das Schaffen Rembrandts schildern, heißt eine Schicksalstragödie schreiben: die Tragödie des Künstlers, die Tragödie der Kunst. Blicken wir zurück in die Zeiten des Mittelalters, in die Tage der Renaissance. Da waren Schaffende und Genießende eins. Von der Kirche und den Königen gingen die Aufträge aus, und die grössten Künstler waren diejenigen, die das, was gewünscht wurde, am besten lieferten. Heute ist das anders. Diejenigen, die irgend welchem Auftraggeber dienen - mag er Staat oder Publikum heißen - dienen in der Regel nicht der Kunst. Und die, die der Kunst dienen, gehen einsam, oft als Märtyrer ihren Weg. Wie kommt das ? Nun, die Erklärung liegt wohl darin, dass früher eine einheitliche Weltanschauung Schaffende und Konsumenten verband. Rafael und Tizian, Velasquez und Rubens dachten gar nicht daran, etwas anderes malen zu wollen, als was ihre Auftraggeber, freilich hochgebildete, forderten. In Zeiten des Gärens, wenn eine alte Weltanschauung ins Grab sinkt und eine neue sich vorbereitet, wird dieser Zusammenhang sich lösen. Künstler und Schriftsteller ziehen, von wenigen Intelligenten begleitet ins Neuland aus, während die träge Masse der beati possidentes noch im alten Gelände verharrt. Rembrandts Schaffen fiel in eine solche Zeit, als etwas ganz Neues sich gestaltete. Ein junges Volk hatte wie ein bürgerlicher Keil sich in die aristokratische Welt geschoben. Inmitten der Monarchien Europas war Holland die einzige Republik. [.] Dieses wunderbare Buch über einen der größten Künstler aller Zeiten wird mit 30 Abbildungen ergänzt. Es ist ein Nachdruck der historischen Originalausgabe aus dem Jahr 1904. Der Verlag der Wissenschaften verlegt historische Literatur bekannter und unbekannter wissenschaftlicher Autoren. Dem interessierten Leser werden so teilweise längst nicht mehr verlegte Werke wieder zugängig gemacht.
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