Beschreibung
Schon 1950 klagte Konrad Adenauer darüber, dass eine "Fünfte Kolonne" des ostdeutschen Kommunismus in Westdeutschland aktiv sei. In den darauf folgenden vier Jahrzehnten des Kalten Krieges waren SED, Stasi &. Co. nicht nur in ihrem Herrschaftsbereich der DDR, sondern auch in der Bundesrepublik allgegenwärtig. Sie sahen im Westen "Klassenfeinde", "Kriegstreiber", "Imperialisten" sowie "Faschisten" am Werk, suchten und gewannen als "Friedenskräfte" Einfluss auf drei Friedensbewegungen. Mit großem Propaganda-Aufwand führte der ostdeutsche Arbeiter- und Bauernstaat Verleumdungsfeldzüge gegen Westdeutschland und seine Politiker. 20 Jahre nach dem Ende dieses Spuks darf das, was die diktatorischen Regime von Walter Ulbricht und Erich Honecker auch in der Bundesrepublik anrichteten, nicht unter den Teppich gekehrt werden. Nur wenn sich die nachwachsende Generation damit beschäftigt und die notwendigen Schlüsse zieht, wird sie künftigen Auseinandersetzungen mit extremistischen Gegnern der freiheitlichen Demokratie gewachsen sein. Das vorliegende Buch soll ein Beitrag zu dem bisher nur langsam und zäh vorankommenden Aufarbeitungsprozess sein.
Autorenportrait
Michael Ludwig Müller lebt als Journalist in Berlin. Er wurde 1933 in Geschwand (Oberfranken) geboren, studierte in Erlangen, Wien und Berlin Publizistik, politische Wissenschaft und Germanistik. Er volontierte bei den Nürnberger Nachrichten, der Süddeutschen Zeitung und der Berliner Morgenpost, in deren Redaktion er 1962 eintrat. 1961 promovierte er an der Freien Universität Berlin mit einer Arbeit über den Einfluss der Presse auf die Bundestagswahl 1957. Nach einem einjährigen Arbeitsaufenthalt beim Springer-Auslandsdienst in den USA berichtete er von 1967 an in Berlin über Hochschulpolitik und Studentenunruhen der Sechzigerjahre. 1971 wurde er politischer Korrespondent der Berliner Morgenpost. 2008 erschien sein Buch "Berlin 1968".