Der Sprung aus der Zeit

Avantgarde - Agitprop - Autobiographisches

Auch erhältlich als:

In 1-2 Werktagen im Laden

Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783960543527
Sprache: Deutsch
Umfang: 368 S.
Format (T/L/B): 2.5 x 21.7 x 13.7 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Franz Jung (1888-1963) ist Revolution und Literatur, Aktivismus und Avantgarde, Dada und Klassenkampf. Ein kompromisslos Suchender, schon zu Lebzeiten so legendär wie rätselhaft. Die Texte in diesem Band, entstanden von 1911 bis 1961, reichen von expressionistischer Prosa und autobiographischen Reflexionen bis zu politischen Kommentaren und Auszügen aus dem theoretischen Hauptwerk 'Die Technik des Glücks'. Die Herausgeber*innen der 14-bändigen Werkausgabe, die in einer grandiosen Ost-West-Gemeinschaftsarbeit uber vierzehn Jahre hinweg entstand (abgeschlossen 1996), haben diesen Band kuratiert, der die außergewöhnliche Figur Franz Jung in all ihren Facetten und Wirkungsbereichen zeigt und sein Werk neu zugänglich macht.

Autorenportrait

Franz Jung, geboren, 1888 in Neiße/Oberschlesien, gestorben 1963 in Stuttgart, war Börsenjournalist, Bohémien, Expressionist, Wirtschaftsanalytiker und revolutionärer Aktivist. Er war Mitarbeiter der Zeitschrift 'Die Aktion' von Franz Pfemfert und des Malik-Verlags; Autor von expressionistischen und sozialkritischen Romanen und Erzählungen, schrieb für Piscator Theaterstücke und war Mitinitiator der Dada-Bewegung. Teilnahme an den revolutionären Kämpfen nach 1918 und an der Entführung eines Schiffes nach Russland. In der frühen Sowjetunion als Organisator der Hungerhilfe sowie im Wirtschaftssektor tätig. Nach 1933 von den Nazis verhaftet, illegale Tätigkeit in Genf, Wien und Budapest. 1944 Flucht nach Italien. 1947 Emigration in die USA, Wirtschaftsjournalist in New York und San Francisco. Ende der 1950er Jahre Rückkehr nach Europa. In der Edition Nautilus erschien von 1981 bis 1996 die vierzehnbändige Werkausgabe sowie mehrere Einzelbände, darunter die Autobiographie 'Der Weg nach unten'.

Leseprobe

Die Blattläuse werden in Bewegung geraten. Es liegt beim Einzelnen, und die Zeit scheint noch nicht reif. Wir sind scheint's noch in der Vorahnung dieser Revolte, wir sammeln noch die Steine, auf denen eine spätere Generationsfolge bauen wird, jeder nach seinen Kräften und nach seinem Erkenntnisbereich und nach dem, was er mitbringt und zu opfern bereit ist. Das Leid und die Last, unter denen manch einer heute zusammenbricht, setzt sich um in glückhafte Beschwingung für Nachfolgende, der Gedanke, den wir nicht zu Ende denken, wird von einem Späteren vollendet. (Aus 'Die Albigenser. Revolte gegen die Lebensangst', 1948)