Beschreibung
Der junge Alb Tyron führt ein unbeschwertes Leben als Fischer, bis sein väterlicher Freund eines Tages von Menschen entführt wird. Entschlossen, diesen zu befreien, tritt Tyron dem Zwölften Orden bei, einer geheimen Organisation, die das Land Irgona vor dem grausamen Untoten Thormagon und seiner Dienerschaft zu beschützen versucht. Thromagons Macht wächst unablässig, während der Orden alles daran setzt, zunächst die alten Reiche Irgonas vor dem Untergang und schließlich alle Geschöpfe des Lichts vor dem Schatten zu bewahren. So wird Tyron Teil eines großen Kriegers, muss immer wieder viele Bürden auf sich nehmen und gemeinsam mit seinen neu gewonnenen Freunden zahlreiche Gefahren durchleben, ehe sich das Schicksal der ganzen Welt entscheidet.
Leseprobe
Aus sanftem Schlaf gerissen Tyron stand am felsigen Ufer. Eine warme Brise wehte ihm ins Gesicht und die Wellen des Meers, das er so liebte, umspülten seine nackten Zehen. Er trug nichts weiter als eine Lederhose und ein zerknittertes weißes Leinenhemd. Gerade ging die Sonne unter und zauberte fantastische Farben auf den Himmel. Ihr Licht ließ seine hellblauen Augen glänzen und seine pechschwarzen Haare regten sich leicht im Wind. Tyron holte tief Luft, dann drehte er sich um und sprang von den Felsen ins Meer. Er tauchte beinahe bis an den steinigen Grund, wo er mit kräftigen Zügen weiter hinausschwamm. Dann legte er die Arme eng an den Körper und glitt nach oben wie ein Hai, der gleich aus dem Wasser springen und sich seine Beute schnappen würde. Als Tyrons Kopf durch die Wasseroberfläche stieß, holte er erneut Luft und ließ sich unter Wasser fallen. Dieses Mal tauchte er tiefer und öffnete die Augen. Er konnte die verschwommenen Umrisse von Hunderten kleinen Fischen sehen, die auseinanderstoben, als er mitten in ihren Schwarm hineintauchte. Tyron sah mehrere lebende Muscheln und seltsamste Algen, die über die Steine wucherten wie Unkraut über Erde. Dann tauchte er wieder auf und schwamm ans Ufer zurück, wo er mit klatschnasser Kleidung aus dem Wasser stieg. Der junge Alb strich sich die schwarzen Haare aus dem makellosen Gesicht und setzte sich auf einen flachen, weißen Felsen, wo er sich das Salz aus den Augen rieb. Er hörte, wie zu seiner Rechten etwas auf ihn zu tappte. Als er den Kopf hob, erkannte er, dass ein schöner weiblicher Gepard an seine Seite kam. "Hallo Daria", begrüßte Tyron das Raubtier, das sich daraufhin in seine zwei Jahre jüngere Schwester verwandelte. Sie war eine schöne Albe mit haselnuss-braunen Augen und goldenem Haar, das im Licht des Sonnenuntergangs schimmerte. Daria setzte sich neben Tyron auf den Felsen und strich sich ein paar schimmernde Haarsträhnen hinter die spitzen Ohren. Die wundervolle Fähigkeit, dass sie sich in einen Gepard verwandeln konnte, war, wie Darias Hebamme zu ihrer Geburt gesagt hatte, einmalig bei Alben. Sie musterte Tyron eine Weile, dann fragte sie: "Was ist mit dir? Du wirkst so sorgenvoll seit heute Morgen." "Nein, es ist nichts, glaub mir", antwortete Tyron rasch, aber leise und etwas schwach. Dann stand er auf, kehrte Daria den nassen Rücken zu und ging in sein Heimatdorf zurück. Culcia hieß es - und war bei Weitem das schönste Dorf, das Tyron kannte. Es war an einem leicht abfallenden Hang gebaut, der am Rande eines gewaltigen Waldes begann. Es gab kaum Holzhütten, stattdessen bestanden die meisten Häuser aus Granit. Sogar auf den Dächern lagen dünne Steinziegel, die oftmals von Rissen durchzogen wurden. Alle Wohngebäude waren in einem Kreis angeordnet und umschlossen einen großen gepflasterten Platz. Dort hatten Händler, die durch Irgona reisten und Stoffe, Gewürze oder Wertsachen anboten, ihre Holzstände aufgebaut. Auch ärmere Verkäufer, die sich keinen richtigen Laden leisten konnten, hatten hier ihre braunen Zelte aus altem Leder aufgeschlagen. Die richtigen Läden hingegen, wo es vor allem Fleisch, Fisch und Backwaren zu kaufen gab, befanden sich in den Steinhäusern, die dem Dorfplatz am nächsten lagen. Als Tyron auf den Platz zuging, schlug ihm eine Menge von interessanten Gerüchen entgegen. Die würzigen Düfte hatten schon immer etwas Beruhigendes auf ihn gehabt, wenn es ihm schlecht ergangen war. Zu seiner Linken stand ein hohes Steingebäude mit einer großen morschen Holztür. In rostigen Lettern stand auf ihr in altdämonischer Schrift geschrieben: Heilgebäude von Culcia. In diesem Haus arbeitete Tyrons Mutter als Heilerin. Heiler waren für jede Krankheit oder jedes Missfallen zuständig, das Körper und Seele betraf. Sie mussten Schürfwunden und Schnitte verarzten, Mittel gegen Husten oder andere Krankheiten mischen, aber auch Schwerverletzte pflegen oder einfach nur zuhören. Erst vor ein paar Tagen hatte Tyrons Mutter die ganze Nacht in dem alten Heilg
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