Bevölkerungsmedizin & Öffentliche Gesundheit

Geschichte des Gesunheitsamts Frankfurt am Main

24,80 €
(inkl. MwSt.)
In den Warenkorb

Noch nicht lieferbar

Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783964882417
Sprache: Deutsch
Umfang: 256 S.
Auflage: 1. Auflage 2025
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Die Corona-Epidemie hat die Gesundheitsämter ins Licht der Öffentlichkeit gerückt. Plötzlich wurden sie gebraucht. Aber viele Menschen fragten sich: Was macht eigentlich ein Gesundheitsamt sonst? Denn die Gesundheitsämter stehen eher am Rande des Gesundheitssystems. Dabei haben sie wichtige Aufgaben. Das Gesundheitsamt Frankfurt am Main wurde 1917 gegründet. Mit der Weimarer Republik wurde es zu einem Reformprojekt, zu einer Einrichtung der gesundheitlichen Vorsorge und Fürsorge. Die Vorbeugung von Krankheiten war sein Ziel. Soziale Vorsorge und soziale Fürsorge galten als wichtige medizinische Programme. Sozialhygiene und Sozialmedizin orientierten auf die unteren Bevölkerungsschichten, die unter besonders krankmachenden Bedingungen lebten. Die Verbesserung ihrer gesundheitlichen Verhältnisse war das Ziel dieser Bevölkerungsmedizin. Das Gesundheitsamt wurde zu einer starke Stimme zum Schutz sozial Benachteiligter. Der Aufstieg des Nationalsozialismus führte die Gesundheitsämter schließlich in die grausame Zwangspolitik der Ausgrenzung und Vernichtung. Die reformerischen Ideen der Weimarer Republik wurden brutal zerstört. Denn medizinisches Programm der Nationalsozialisten war die Herstellung einer jungen leistungsfähigen, deutschen und 'arischen' Gesellschaft, nicht die Sorge für Hilfsbedürftige in Elendsvierteln. Die Stadt Frankfurt am Main zog den Bruch in den Aufgaben des Gesundheitsamts brutal durch: Jüdische und sozialdemokratische Ärzte, die sich sozial engagierten, wurden entlassen. Das Gesundheitsamt wurde eingebunden in die reichsweite Politik von brutalisierendem Terror. Nach dem Ende des Nazizeit hatte auch das Frankfurter Gesundheitsamt Mühe, sich von der menschenverachtenden Politik zu erholen. Einen Bruch, wie es ihn 1933 gegeben hatte, gab es 1945 jedenfalls nicht. In der Nachkriegszeit gelang es nur unzureichend, an die fortschrittlichen Ideen der Weimarer Zeit anzuknüpfen. Dabei ist aktuell eine Stärkung der Bevölkerungsmedizin nicht nur unerlässlich, sondern wieder wichtig für den Schutz und die Förderung der Gesundheit aller Menschen. Das wurde nicht zuletzt während der Corona-Epidemie deutlich, die die Wichtigkeit der Gesundheitsämter hervorgehoben hat. Ärzte behandeln in Praxen und Krankenhäusern Kranke. Aber das Gesundheitamt kann helfen zu verhindern, dass überhaupt erst Krankheiten entstehen.

Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung

Hersteller:
VSA: Verlag Hamburg GmbH
Harald Heck
harald.heck@vsa-verlag.de
St.Georgs Kirchhof 6
DE 20099 Hamburg