Beschreibung
Lessing bezeichnet sich selbst als Liebhaber der Theologie - immer wieder beschäftigt er sich mit theologischen Themen. In diesem Werk geht der Autor der Frage nach, ob sich über verschiedene von Lessings philiosophisch-theologischen Schriften und im Nathan der Weise eine Art Destillat seines Theologieverständnisses erarbeiten lässt. Der Verfasser macht dabei auf die Problematik aufmerksam, dass eine theologische Systematik nicht das primäre Ziel von Lessing sei. Dennoch findet er eine Art Grundtheologie, die sich durch Lessings Texte zieht und die er thesenartig als Theologie der Tat, Toleranz und Transzendenz bezeichnet. Er macht deutlich, dass für Lessing (der sich hier als Aufklärer par excellence erweist) die Praxis der Religionsausübung als moralisches Handeln zentral ist. Viel Raum in den Ausführungen wird dabei den betrachteten Quellen eingeräumt. In der Betrachtung dieser Texte kommt der Autor zu dem Schluss, dass die Form, in der Lessing seine Gedanken darlegt, bereits Ausdruck seiner Theologie ist. Was heißt das für heute? Mit seinem Fokus auf den Toleranzgedanken hat Lessing der Welt des 21. Jahrhunderts immer noch sehr viel zu geben!
Autorenportrait
Johannes Thüne absolvierte nach dem Abitur ein FSJ im Kinderheim St. Joseph (Dingelstädt) und der Propsteigemeinde St. Marien (Heilbad Heiligenstadt) und war danach per work and travel für ein halbes Jahr in Neuseeland. Anschließend Studium an der Universität Kassel: katholische Theologie, Geschichte und Germanistik für das Lehramt an Gymnasien.