Keine Helden weit und breit

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783949045134
Sprache: Deutsch
Umfang: 160 S.

Beschreibung

Eine Geschichte, die zwei Zeiten durchquert, zwei Orte, zwei unterschiedliche Erfahrungen, die einander scheinbar fremd sind. Unser Held oszilliert zwischen einer unbewussten Liebe zu Sarah und halb traurigen, halb fröhlichen Erinnerungen an seine Kindheit im Kosovo. Nim befand sich in einem Krankenhausbett, in einer Gegenwart, die er selbst Nullzeit (im materiellen und mentalen Sinne) nennt, rekonstruiert mit kontinuierlichen Flashbacks sein bisheriges Leben. Es gibt viel zu erinnern aus der jüngeren Vergangenheit, an den unbekannten Straßen von Genf, wo er als ein Flüchtling von einer Bar zur anderen wandert, auf der Suche nach etwas, das er nicht einmal kennt. Aber auch nach den Umbrüchen in der Kindheit, die schwierige und gewalttätige Beziehung zum Vater, die lähmende Liebe der Mutter, das Trampeln durch die Jungs aus der Nachbarschaft, die erste Flirts mit Klassenkameraden. So kann man sich nicht weiter auf den erbitterten Kampf der Serben gegen den Kosovo konzentrieren, auf einen Krieg, der aus Kindersicht manchmal nicht sehr wild klingt (Kinder freuen sich, wenn die Schule schließt), erscheint manchmal mit all seinem Makabren. In diesem Roman gibt es keine Idole, es gibt besiegte Menschen, verraten, manchmal vergessen, die wissen, wie man sich auf die Brust schlägt, um zu überleben. Kurz gesagt, es ist ein Roman, der sehr gut von jedem Autor hätte geschrieben werden können, der den Krieg auf seinem Rücken erlebt hat und nicht nur die Wahrheit, sondern auch den täglichen Kampf, ein makelloses und geistig ruhiges Individuum zu bleiben. Der Autor urteilt nicht, er erzählt einfach in klarer Sprache und impliziert gelegentlich mehr als das, was er erzählt. Zwischen den beiden Seiten der Medaille fühlt sich Nim auf der Suche nach einer Identität durch die Straßen der Schweiz geschlendert, die sich nicht ausziehen und anziehen lässt wie ein dunkler Wintermantel, sondern die neben dir steht und verwandelt sich gelegentlich in ein unkontrollierbares Biest.

Autorenportrait

Ndriçim Ademaj (1991) ist ein albanischsprachiger Dichter und Schriftsteller aus dem Kosovo und Autor von vier veröffentlichten Werken, darunter drei Gedichtbände und ein Roman. Er wird als einer der repräsentativen Mitglieder der neuen Autorengeneration des Kosovo betrachtet.