Die schönsten Weihnachtsmärchen

Eltern Märchenedition 10

Bartos-Höppner/Andersen/Pröhle u a
cbj
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783570138106
Sprache: Deutsch
Umfang: 222 S.
Format (T/L/B): 2.2 x 17.7 x 12.2 cm
Lesealter: 8-99 J.
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Märchen öffnen Welten Märchen sind zeitlos und wollen immer wieder erzählt und gelesen werden. Sie gehören zu den Texten, die uns oft ein Leben lang begleiten. Die ELTERN Märchenedition versammelt die schönsten Texte in einer 10-bändigen Sammlerausgabe, in der jeder sein Lieblingsmärchen wiederfinden oder ganz neue, unbekannte Märchenschätze entdecken kann. Gehört hat irgendwann ja irgendwie schon mal jeder vom Gestiefelten Kater, von Rotkäppchen oder der kleinen Seejungfrau. Aber wer kann sich noch wirklich daran erinnern, warum die elf Brüder von Elise in wilde Schwäne verwandelt wurden oder wie Ali Baba die vierzig Räuber überlistete? Was früher selbstverständlich in jedes Kinderzimmer gehörte, lange Winterabende erst so richtig gemütlich und den Fernseher überflüssig machte, scheint heute - leider - ein bisschen aus der Mode gekommen. Dabei sind Märchen weder altmodisch noch langweilig und es ist längst an der Zeit, sie wieder aus ihrer staubigen Kellerecke ins rechte Licht des Bücherregals zu rücken. Und so erscheinen mit der großen Eltern-Edition in 10 Autoren- und Themenbänden bekannte und unbekannte, deutsche und fremdsprachige, lustige und traurige Märchen in einer einzigartigen Sammlung. Ein Märchenschatz, den jeder liest und liebt. Ob zum Vorlesen oder Selberschmökern, als Geschenk, zum Sammeln oder Weitererzählen. Die Edition wird wundervoll farbig ausgestattet von dem bekannten und renommierten Illustrator Dieter Wiesmüller und erscheint in einem praktischen und handlichen Format, das nicht nur gut in Kinderhände, sondern auch in jedes Bücherregal passt. Jeder Band erhält ein individuelles Vorwort und der Schuber eine zusätzliche Broschüre der Zeitschrift Eltern, in der die Frage beantwortet wird, warum Märchen heute noch wichtig sind.

Leseprobe

Das Wunder des heiligen Martin Der heilige Martin war schon viele Jahre durchs Land gezogen, hatte den Leu- ten von dem Herrn Christus erzählt, hatte gepredigt und getauft und wandte sich eines Tages dem Gebirge zu. Dort war er noch niemals gewesen. Deshalb kannte er weder die Menschen, die im Gebirge wohnten, noch wusste er, wie die Straßen beschaffen waren, und dazu hatte er sich auch noch die schlechteste Jahreszeit ausgesucht, die es für einen Unkundigen überhaupt geben konnte. Es war nämlich mitten im Winter. Der Schnee hatte die Täler zugeweht, Wege und Stege versteckt und ließ ihn oft vergebens nach einem Dorf am Rande der tief verschneiten Wälder Ausschau halten. Nicht selten lag dichter Nebel über dem Land, sodass der heilige Martin ins Ungewisse hineintappen musste. Dazu zogen sich die langen Nächte bis in die kurzen Tage hinein, und der Ruf der Nachteule begleitete ihn oft noch, wenn er seine Wanderung am neuen Tag wieder begann. Manche Bärenspur kreuzte seinen Weg und das Geheul der Wölfe ließ ihn seinen Stab fester in die Hand nehmen. Eines Tages kam er an einem Gebirgssee vorüber, hinter dem sich eine mächtige Bergwand erhob, verschneit bis zum Ufer des Sees hinunter. Der heilige Martin hoffte, jenseits der Bergwand auf eine Siedlung zu treffen, in der er eine Herberge finden würde und Bewohner, denen er das Wort Gottes in ihre Einsamkeit bringen konnte. So stieg er denn durch den tiefen Schnee den Passweg hinauf. Seit es Winter geworden war, mochte kein Fuhrwerk mehr bergauf oder bergab gefahren sein, denn es war keine feste Spur zu entdecken. Die hohen Tannen standen mit ihrer Schneelast zu beiden Seiten und waren ihm der einzige Wegweiser. Schneller, als der heilige Martin steigen konnte, folgte ihm aber der Nebel vom See herauf. Bevor er noch die Höhe erreicht hatte, waren Weg und Berg nicht mehr zu erkennen. Da er jedoch ein Dach über dem Kopf finden musste, blieb ihm nichts anderes übrig, als weiterzugehen. So tastete er oft vor dem nächsten Schritt mit seinem Stab, um nicht in den Abgrund zu stürzen. Von Stunde zu Stunde bedrängte ihn die Kälte härter, aber er scheuchte alle Gedanken aus seinem Kopf, die zu flüstern schienen: Wenn du nur etwas Ordentliches um die Schultern zu legen hättest! Der Mantel, der Mantel. hättest du nur deinen Mantel nicht geteilt! Als er längst über die Passhöhe hinausgekommen war und sich kein Haus und kein Hof zeigte, kein Hund bellte und kein Rauch auf einen warmen Herd hoffen ließ, fiel es ihm schwer, die Müdigkeit niederzukämpfen. Seit den Morgenstunden war er unterwegs, nun kam die Dunkelheit. Er musste sich verirrt haben. Die Beine konnte er kaum noch vorwärtsbringen, den schweren Stab kaum noch in der Hand halten, und so dachte er, es wäre das Beste, sich auf den Schnee niederzusetzen, den halben Mantel über den Kopf zu decken und einzuschlafen. Plötzlich aber kam es ihm vor, als hätte er ein Licht aus dem Nebel auftauchen sehen. Da fasste er neuen Mut und ging darauf zu. Das Licht schien aus dem Fenster eines fest gebauten Hauses, und dem frommen Mann schlug das Herz vor Freude, als er an die Tür klopfte. "Wer ist da?", fragte eine Stimme von drinnen. "Ein Wanderer, der im Nebel über das Gebirge gekommen ist und Euch um ein Nachtlager und ein Stück Brot bittet", rief der heilige Martin. In diesem Augenblick steckte eine Frau ihren Kopf zum Fenster heraus. Sie war alt und zahnlos und der Geiz sah ihr aus den Augen. "Ich habe in meinem Haus keinen Platz für Landstreicher und Tagediebe", rief sie. "Ich bin weder ein Landstreicher noch ein Tagedieb", widersprach der heilige Martin. "Das sagen alle, die sich Einlass in ein wohlhabendes Haus verschaffen wollen", rief die Alte. "Am nächsten Tag, wenn sie gehen, bleibt ihnen das Geld an den Fingern kleben." "Aber so glaubt mir doch, gute Frau! Ich bin halb tot vor Hunger und Kälte. Ich will nichts anderes, als mich aufzuwärmen und meinen Hunger zu stillen." "Ein ordentlicher Mensch hat es nicht nötig, bei Na