Beschreibung
Menschen mit Behinderung brauchen in unserer Gesellschaft Unterstützung, Beistand und Hilfe von Interessenvertretungen, seien es Beiratsmitglieder, Behindertenbeauftragte oder Koordinatoren, damit ihre Rechte durchgesetzt und bestehende gesellschaftliche Benachteiligungen, Segregationen oder Barrieren minimiert, behoben bzw. beseitigt werden. Interessenvertretungen für Menschen mit Behinderungen generieren Maßnahmen zur (gesellschaftlichen) Inklusion und zur Exklusionsvermeidung für die Betroffenen und versuchen, diese auf der politischen und/oder administrativen Kommunalebene durchzusetzen. In dieser soziologischen Studie über die Interessenvertretungen der Menschen mit Behinderungen werden primär die Belange der Betroffenen nicht individualisierend aus ärztlicher oder medizinischer Sicht betrachtet, sondern vorwiegend die noch immer existierenden gesellschaftlichen Benachteiligungen, Segregationen und Barrieren, die einer (gesellschaftlichen) Inklusion im Wege stehen. Diskutiert werden Rolle, Funktion, Aufgaben, Einfluss- und Durchsetzungschancen von Beiratsmitgliedern, Behindertenbeauftragten oder Koordinatoren, wobei auch diverse Kommunikations- und Beziehungsstrukturen sowie Konflikte, mit denen sie in ihrer Interessenwahrnehmung konfrontiert werden, zur Sprache kommen. Zudem werden kongruente und divergente Charakteristiken in der Einschätzung kommunaler Behindertenarbeit von stimmberechtigten, beratenden Beiratsmitgliedern und von Beauftragten thematisiert. Durch ihr breites Fakten- und Informationsspektrum kann diese soziologische Studie über die Interessenvertretungen für Menschen mit Behinderungen auch als "Handbuch" von ehrenamtlichen und hauptamtlichen Sozialakteuren, von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der unterschiedlichen Behindertenorganisationen oder von den Verantwortlichen der Kommunen genutzt werden.