Beschreibung
Marcel Cremer wurde 1955 im kleinen Eifel dorf Crombach geboren. Die Familie hatte einen kleinen landwirtschaftlichen Betrieb, der Vater arbeitete als Waldarbeiter und war politisch aktiv als Bürgermeister und als Mitglied im Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens. Nach dem Abitur an der Bischöflichen Schule in St. Vith begann Marcel Cremer sein Studium der Niederlandistik, Germanistik und Theaterwissenschaft an der Lütticher Universität, das er mit einer Arbeit über den deutschen Dramatiker und Regisseur Heiner Müller erfolgreich abschloss. Während seiner Studienzeit war er Schauspieler und Regisseur im politisch engagierten Studententheater um Robert Germay. Er inszenierte u.a. "Die chinesische Mauer" von Max Frisch und die absurde Komödie "Herr Peter Squenz" von Andreas Gryphius.
Im August 1980 gründete Marcel Cremer mit dreißig jungen Menschen auf einem verwahrlosten Fußballplatz in St. Vith sein eigenes Ensemble, aus dem unter seiner künstlerischen Leitung und Regie das AGORA Theater erwuchs. St. Vith ist eine Stadt in der belgischen Eifel und liegt im Dreiländereck Belgien/Deutschland/
Autorenportrait
Christel Hoffmann, Dr. Phil., war Honorarprofessorin an der Fachhochschule Osnabrück. Zu ihren zahlreichen Veröffentlichungen zählt u.a. das Buch "Horst Hawemann - Leben üben". Lehraufträge und Workshops zur Theaterpädagogik im In- und Ausland.
Inhalt
Zum Lesebuch
von Kurt Pothen / Seite 5
Ein Chor liest Sloterdijk
von Sebastian Kirsch / Seite 14
Hannah Arendt auf der Bühne eine Be-schreibung
von Susanne Winnacker / Seite 27
Die Sprache bei ihren Worten nehmen
von Luna Ali / Seite 34
Die Gründer sind tot, lang lebe das Gründen
von Felix Ensslin, Ania Michaelis und Kurt Pothen / Seite 43
Schlachte nie ein Huhn auf der Bühne
von Christel Hoffmann / Seite 47
Die Bühne ist der Ort der Freiheit. Die Bühne ist der Hort der Freiheit.
von Marcel Cremer / Seite 77
Wenn wir ERINNERUNGEN spielen, teilen wir sie mit dem Zuschauer. Das befreit uns und ihn aus der EINSAMKEIT
von Marcel Cremer / Seite 90
Ihr alle, meine Kunst ist radikaler, weil ich in meiner Erziehung mehr Prügel bekommen habe
von Marcel Cremer / Seite 96
Inszenieren ist: Du träumst Bilder und sie entstehen in den Köpfen der Schauspieler
von Marcel Cremer / Seite 105
Ich wünsch mir oft so sehr dass mir jemand MUT macht. Aber ich muss dann zuerst denjenigen MUT machen, dass sie mir MUT machen
von Marcel Cremer / Seite 109
Ein Blick ist mehr als ein Wort. Ein Augenblick ist mehr als immer. Ein Wort ist mehr als zwei
von Marcel Cremer / Seite 115
Wie kann ich ohne Namen leben? Findet mir einen Namen Gebt mir einen Namen. Ich möchte heiSSen wie ein Wochentag An dem jeder lacht
von Marcel Cremer / Seite 119
Nichts bleibt, wie es ist. Im Gepäck haben wir die Erinnerung. Wir werden neue Grenzen überschreiten, neue Kontinente betreten, uns neue Wege ebnen. die Segel zu setzen und die Welt zu bereisen
von Marcel Cremer / Seite 131
Die Lyrik geht an Orte, ohne Worte. Erst wenn sie angekommen sind da Worte. Vorher werden sie wortlos unsäglich (nach Rilke-Lektüre)
von Marcel Cremer / Seite 179
Wenn zwei eine Wolke betrachten, dann ist die Wolke für den einen ein Hexe ngesicht, Für den anderen ist die Wolke ein Buckelwal. Während die beiden darüber streiten, wer Recht hat, zieht die Wolk
von Marcel Cremer / Seite 186
Geh nie in den Wald, um die Feder des Raben zu suchen. Du wirst sie nicht finden. Und sonst auch blind sein
von Marcel Cremer / Seite 224
Ich habe viele Tiere gemalt. Auch Katzen. Schwarze. Gelbe. Gefleckte. Aber eine Haifischkatze nie. Auf so eine Idee muss erstmal einer kommen
von Marcel Cremer / Seite 237
Wenn Der Löwe, der Hirsch und der Hase die Geschichte der Jagd schreiben würden und nicht die Jäger, wäre es eine andere
von Marcel Cremer / Seite 245
Zwischen Schaukelpferd und Schaukelstuhl da lebt der Mensch
von Marcel Cremer / Seite 254
Ich will nicht sterben Jeden Abend Ich will nicht sterben Am Ende der Welt Für den König von Dänemark. Ich will nicht sterben FÜR KEINEN KÖNIG DIESER ODER JENER WELT
von Marcel Cremer / Seite 259
So wenig wie das Kind weiSS dass es ein Kind ist weiSS der Horizont dass es ihn gibt, wirklich gibt
von Marcel Cremer / Seite 270
Wie kann ich gleichzeitig Mit dieser Gegend So verwurzelt sein und doch in einem so heimatlos. Bin ich der Baum? Bin ich das Blatt vom Baum?
von Marcel Cremer / Seite 288
Adresse: MARCEL CREMER CROMBACH, 49 4780 St. Vith Belgien
von Marcel Cremer / Seite 308
Wenn ich zu lange sitze an einem Ort, verwandelt sich der Wind in Durchzug, der mich krank macht
von Marcel Cremer / Seite 315
Ich liebe dich und alle Worte reichen nicht es dir zu sagen
von Marcel Cremer / Seite 331
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