Beschreibung
Vor Inkrafttreten des Betreuungsrechts im Jahre 1992 wurden erwachsene Personen, die aufgrund von Krankheit oder Behinderungen nicht in der Lage waren, ihre Interessen selbst wahrzunehmen, unter Vormundschaft gestellt. Der Vormundschaft ging regelmäßig eine Entmündigung voraus, die den Betroffenen vollständig entrechtete. Das vorliegende Werk ist das Ergebnis einer minutiösen Auswertung von Vormundschaftakten der Hamburger Behörden aus den Jahren 1945 bis 1992. Kernstück des Buches ist die ausführliche Darstellung von sechs Schicksalen entmündigter Menschen unter Rekonstruktion der Biografien und Lebensläufe. Zu Wort kommen auch Experten und Zeitzeugen wie Vormundschaftsrichter, Psychiater, Vormünder und Heimmitarbeiter. Die Darstellung berücksichtigt darüber hinaus die rechtliche, gesellschaftliche und politische Situation und Entwicklung im zeitlichen Umfeld. Vielen heute aktiv im Betreuungsrecht Tätigen - aber auch der Öffentlichkeit - ist diese Vorgeschichte des Betreuungsrechts weitgehend unbekannt: So standen hinter der rechtlichen Entmündigung, insbesondere in der unmittelbaren Nachkriegszeit, z.T. tragische Einzelschicksale lediglich unangepasster Menschen.
Autorenportrait
Autoreninfo: Bearbeitet von Barbara Dünkel, Historikerin und Lehrbeauftragte und Verena Fesel, Prof. em. für Rechtswissenschaften an der an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Hamburg
Inhalt
us dem Inhalt: - Darstellung der Forschungsmethoden Sozialstaatliche/rechtsstaatlich Hintergründe Das Entmündigungsverfahren Die Praxis der Vormundschaft Fallanalysen Reformen bis zum Inkrafttreten des Betreuungsrechtes
Schlagzeile
Historie der Vormundschaft>