Beschreibung
Das Ergebnis eines Plasmaprozesses wird von anlagenseitig vorgegebenen Prozessparametern einerseits sowie von den mit dem Plasma in Kontakt stehenden Oberflächen andererseits beeinflusst. Der zweite Faktor wird aber bei Forschung und Entwicklung selten detailliert betrachtet. Und gerade Thermoplast-Oberflächen können, bedingt durch ihren makromolekularen Aufbau und vielfältige Formgebungsverfahren, stark in ihren Oberflächeneigenschaften variieren. Es war daher Gegenstand dieser Arbeit, Wechselwirkungen von Plasmaprozessen mit thermoplastischen Oberflächen näher zu untersuchen. Dazu wurden zwei Schwerpunkte gewählt: die Wechselwirkungen zwischen schichtbildenden bzw. nicht-schichtbildenden Plasmen mit hygroskopischer Oberflächen sowie der Einfluss von Plasmaprozessen auf die formgebungsbedingten inneren Substrateigenschaften teilkristalliner Thermoplaste. Als Beispielprozesse für das erst genannte Themenfeld dienten die Aktivierung und Beschichtung von Polyamid, das besonders zur Wasseraufnahme neigt. Die Aktivierung von Polypropylen und die Beschichtung von Hohlkörpern aus Polyethylenterephthalat wurden als Beispielprozesse für die Interaktion mit den inneren Substrateigenschaften herangezogen. Der Fokus lag hierbei auf dem Einfluss der jeweiligen Plasmaprozesse auf die Molekül-Orientierungen und die Kristallinität im Bauteil.