Beschreibung
Aus Anlass seines runden Geburtstags holen wir den versierten Poeten Joachim Gunter Hammer auf die Bühne unserer Lyrikreihe und verweisen staunend auf einen Stapel von nunmehr 25 Gedichtbänden, die er in mehr als vier Jahrzehnten unermüdlicher Schreibarbeit vorgelegt hat. Mit seinem aktuellen Werk Larven und Vögel spannt Hammer einmal mehr das breite Spektrum seiner Themen auf. Sein belesener, stets neugieriger Forschergeist kreist unter anderem um Sachverhalte und Fortschritte der Astronomie und Kosmologie, der Biologie, der Künstlichen Intelligenz und der Robotik; seine Empathie indessen gilt den Liebenden und den Träumenden, den Feiernden und den Leidenden, den Dichtern, den Trinkern und allen Sterblichen, die, verstrickt in die "Wahnidee des Ich", meist mehreres davon zugleich sind. In seiner unverwechselbaren, rhythmisch-klangvollen Gedichtsprache entfacht Hammer zwischen jenen beiden Polen, dem Forschergeist und der Empathie, ein poetisches Feuerwerk von großer Leuchtkraft und Reichweite. Seine Lyrik entfaltet sich inhaltlich, sprachlich und formal zu einem ganz eigenen Kosmos, den zu entdecken und zu durchmessen sich lohnt. Motti begleiten viele Gedichte wie kleine Satelliten, während der Dichter sich mit Taifuno und Chao-tse - vergleichbar den poetisch-spielerischen Alter Egos Fernando Pessoas - längst seine eigenen Trabanten zugelegt hat. Eine besondere Leseempfehlung zum Siebziger des bedeutenden steirischen Dichters! (Helwig Brunner)
Autorenportrait
Joachim Gunter Hammer, geboren 1950 in Graz, Studium der Naturwissenschaften, dzt. wohnhaft in Edelstauden/Steiermark. Zahlreiche Veröffentlichungen im Rundfunk, in Zeitschriften und Anthologien des In- und Auslandes (u. a. Jahrbuch der Lyrik, Landvermessung, Lichtungen, Podium, Revolverrevue). Viele seiner Gedichte wurden in andere Sprachen übersetzt. Einige Auszeichnungen. Bislang sind 24 Gedichtbände erschienen.
Leseprobe
Seltsame Vögel 7 Mausert sich dieser Poet, dann wechselt er sein Schreibfederzeug und hüpft in einsamer Baumhöhle ungeduldig von einem Versfuß auf den andern, zieht dann, beringt vom Wechsel der Jahreszeiten und sich an Sternbildern orientierend bald wieder nachts gen Süden unter eine Sonne, die ihn beim richtigen Namen nennt, ins Niemandsland schneegrüner Felder.