Beschreibung
Isaac Newton errechnete den Anbruch des Reiches Gottes für das Jahr 2000. Wie bei anderen derartigen Berechnungen wird die Geschichte auch über dieses Datum hinweggehen. Doch warum übten Jahrhundertwenden auf die Menschen eine Faszination aus, warum wurden sie immer wieder zum Anlaß genommen, über die Vergangenheit und Zukunft nachzudenken?Die Autoren des Bandes untersuchen verschiedene Endzeitszenarien vom Spätmittelalter bis zur Zeit um 1900. Sie fragen, ob und auf welche Weise die jeweilige Jahrhundertwende auch als Zeitenwende, gar als Endzeit begriffen wurde. Daneben richtet sich der Blick auf das Spannungsverhältnis zwischen heilsgeschichtlichen Endzeitvorstellungen und weltlichen Zukunftserwartungen. So ergeben sich wichtige Einsichten in die Varianten des neuzeitlichen Säkularisierungsprozesses, in das Wechselverhältnis zwischen einer religiösen, heilsgeschichtlich orientierten Weltsicht und einem nicht religiösen, säkularen Weltverständnis.
Autorenportrait
Andreas Holzem is a full Professor at the Catholic Theology Department of the Eberhard-Karls-University Tübingen. He holds a chair in Church History and has recently been a fellow/visiting scholar in Jerusalem, London, and Cambridge. Recent Publications on the topic: Das "Opfer für das Vaterland" - Passionsblut im modernen Krieg, in: Renate Dürr / Annette Gerok-Reiter / Andreas Holzem / Steffen Patzold (eds.), Religiöses Wissen im vormodernen Europa: Schöpfung - Mutterschaft - Passion, Paderborn et al. 2018 [in print]. Christianity in Europe: The 17th Century, in: Jens Holger Schjørring / Norman Hjelm (ed.), The Global History of Christianity, Vol. 1: European and Global Christianity, 1500-1789, Leiden - Boston 2017, 235-319. Krieg und Christentum. Religiöse Gewalttheorien in der Kriegserfahrung des Westens (Krieg in der Geschichte, Vol. 50), Paderborn et al. 2009.
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