Beschreibung
Der Grossteil der Architekturproduktion versucht, die Bedürfnisse unseres alltäglichen Lebens zu befriedigen und den Status quo dessen zu erhalten, was allgemeinhin als aktueller Stand der Technik anerkannt ist. Zu jeder Zeit haben Architekten gleichzeitig versucht, diese Einschränkungen zu verlassen und Neues vorgeschlagen, um unsere derzeitige Umgebung, den gegenwärtigen Zustand herauszufordern und Neues zu schaffen. Die Geschichte zeigt, dass Utopien bisher vor unterschiedlichen Hintergründen entwickelt wurden: als Reaktion auf Krisensituationen, als Visionen des Umbruchs oder als Träger von Innovationen. Besonders in den Sechziger- und Siebzigerjahren dienten Utopien als Inspirationsquelle vieler Architekten. Während die Geisteswissenschaften sie nach wie vor als relevantes Thema behandeln, hat sich der aktuelle Architekturdiskurs davon wegbewegt. 're-searching utopia' macht sich auf die Suche nach der heutigen Rolle und den Möglichkeiten solcher Utopien. Die Abteilung für Architektur, Wohnbau und Entwerfen der TU Wien befragt dazu Persönlichkeiten aus unterschiedlichen kreativen Bereichen über diese Fragen im Kontext ihrer professionellen Erfahrung zu reflektieren. Das Buch versammelt eine Vielfalt von Texten, Zeichnungen und Bildern, in welchen die unterschiedlichen Herangehensweisen an dieses Thema wiedergegeben werden. Mit Beiträgen von u.a. Will Alsop, Architekt, ALL Design, London; Caroline Bos, Architektin, UNStudio, Amsterdam; Mike Davies, Architekt, Rogers Stirk Harbour + Partners, London; Sam Jacob, Architekt, Autor und Kritier, FAT, London; Raumlaborberlin, Architekten, Städteplaner und Künstler, Berlin; Elke Krasny, Kuratorin, Kulturhistorikerin und Autorin, Wien; Sabine Pollak, Architektin und Architekturhistorikerin, Wien; Vienna; Paul Rajakovics, Architekt, transparadiso, Wien; Rudy Ricciotti, Architekt, Bandol.
Autorenportrait
Die Abteilung Wohnbau und Entwerfen am Institut für Architektur und Entwerfen der Technischen Universität Wien wird seit 1995 von Prof. Cuno Brullmann geleitet und versteht sich als offener Ort eines universitären Lehrens, Forschens und Experimentierens, an dem Unterrichtende, Studierende, Gäste und Aussenstehende gleichberechtigt an der Herstellung eines Wissenspools zum Thema Architektur und Wohnen mitwirken. Über möglichst vielfältige Zugänge, Themen, Inhalte und Methoden werden verschiedene Positionen herausgearbeitet, Inhalte diskutiert und infrage gestellt sowie bestehende Architektur- und Wohnkonzepte kritisch beleuchtet, um neue Konzepte, Inhalte und Programme für zukünftige Bedingungen von Architektur und Wohnen entwickeln zu können. Cuno Brullmann studierte Architektur an der ETH Zürich und arbeitete in Den Haag, mit K. Ito in Tokio und bei Arup Associates in London. Von 1972-1974 Mitarbeiter und Projektleiter bei Piano/Rogers in Genua und Paris. Seit 1977 führt er sein eigenes Büro in Paris, von 1980-1994 war er Professor an der Ecole Spéciale d'Architecture. Seit 1995 ist Brullmann ordentlicher Professor an der TU Wien.