Beschreibung
Die Erinnerungen Walter Grünfelds reichen von seiner Kindheit und Jugend nach dem Ersten Weltkrieg, über die Zeit der Weimarer Republik und der NS-Diktatur bis zur unmittelbaren Nachkriegszeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie ermöglichen so exemplarische und authentische Einblicke in die sich immer mehr verschlechternde Lebenssituation jüdischer Familien bis hin zu Deportation und Ermordung der allermeisten Familienmitglieder und befreundeten Familien. Trotz aller schlimmen Erfahrungen ist dieser sehr persönliche Rückblick doch auch von der Liebe und einer gewissen Wehmut in der Erinnerung an die verlorene und zerstörte Heimat geprägt. Durch die von ihrem historisch-politisch interessierten Verfasser geprägte Sicht auf die Verhältnisse entsteht zugleich ein anschauliches Bild dieser Zeit und ihrer fundamentalen Veränderungen für das Leben der Zeitgenoss*innen.
Autorenportrait
HANS BERKESSEL (Vorsitzender der Stiftung "Haus des Erinnerns für Demokratie und Akzeptanz Mainz")
Jahrgang 1955; Pädagoge und Historiker, bis 2015 Lehrer und Regionaler Fachberater Geschichte Rheinhessen; freier Mitarbeiter am Institut für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz mit den Arbeitsschwerpunkten Demokratiegeschichte und jüdische Geschichte; Mitherausgeber, Autor und Redakteur der IGL-Reihen Beiträge zur Geschichte der Juden in Rheinland-Pfalz und Mainzer Beiträge zur Demokratiegeschichte, der Mainzer Geschichtsblätter und des Jahrbuchs für Demokratiepädagogik (im Wochenschau Verlag); Gründungsmitglied und Landesvorsitzender Rheinland-Pfalz der Deutschen Gesellschaft für Demokratiepädagogik (DeGeDe); Leiter des BLK-Programms "Demokratie lernen& leben" für Rheinland-Pfalz; Mitbegründer und langjähriger Koordinator des Demokratie-Tags Rheinland-Pfalz; Mitbegründer und Vorsitzender der Stiftung "Haus des Erinnerns für Demokratie und Akzeptanz Mainz"; 2015 mit der Gutenberg-Statuette der Stadt Mainz; 2016 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet
DR. CORNELIA DOLD (Leiterin des Haus des Erinnerns für Demokratie und Akzeptanz)
Jahrgang 1991; Studium der Fächer Geschichte, Deutsch und Politik für das Lehramt an Gymnasien an der Universität Mainz; 2013 bis 2016 Tutorin am Psychologischen Institut der Johannes Gutenberg-Universität Mainz; 2015 bis 2019 pädagogische Mitarbeiterin in der Gedenkstätte KZ Osthofen; 2019 Promotion zum Thema Außerschulische Lernorte neu entdeckt. Feldstudien in der Gedenkstätte KZ Osthofen zur Förderung tiefgreifender Lernprozesse durch "aktivierte Rundgänge" mit selbstreguliertem Lernen und Fachsprachentraining; seit April 2019 Leiterin Haus des Erinnerns für Demokratie und Akzeptanz Mainz; seit Dezember 2019 Mitglied des Sprecher*innenrates der Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten und Erinnerungsinitiativen zur NS-Zeit in Rheinland-Pfalz
HENRIK DRECHSLER (freier Mitarbeiter im Haus des Erinnerns für Demokratie und Akzeptanz)
Jahrgang 1994; 2014 bis 2018 Studium der Fächer Geschichte und Ethnologie (Bachelor of Arts) an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz; 2018 bis 2020 Masterstudium mit dem Hauptfach Fachjournalistik Geschichte und dem Beifach Geschichte an der Justus-Liebig-Universität Gießen; seit Juli 2020 Projektmitarbeiter im Haus des Erinnerns für Demokratie und Akzeptanz Mainz; seit November 2020 wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für Geschichtliche Landeskunde mit dem Forschungsschwerpunkt Jüdische Geschichte und Geschichte des Nationalsozialismus
WALTRAUD WERNER (1. Vorsitzende des "Fördervereins Projekt Osthofen e. V.")
Jahrgang 1950; Studium an der Erziehungswissenschaftlichen Hochschule Rheinland-Pfalz in Worms; 19722011 Hauptschullehrerin; seit 2011 Vorstandsmitglied im "Förderverein Projekt Osthofen e. V."; seit 2017 1. Vorsitzende vom "Förderverein Projekt Osthofen e. V."
Inhalt
WALTRAUD WERNER
Meine Erinnerungen an den Vater
CORNELIA DOLD
Die Mainzer Hauptsynagoge als Spiegel des jüdischen Lebens in Mainz von der Jahrhundertwende bis heute
WALTER GRÜNFELD
Erinnerungen an meine Kindheit und Jugend in Mainz
In Memoriam
1899 bis 1932: "Es war politisch eine unruhige Zeit."
1933 bis 1938: "Wenn auch im Großen und Ganzen noch keine persönliche Verfolgung vorhanden war, so bestand doch tagtäglich [] Hetze gegen die Juden, die nicht spurlos an uns vorüberging."
November 1938: "Unsere Angst wurde immer größer und unbeschreiblicher."
1939 bis 1945: "Man lebte von Tag zu Tag und hatte Angst, welche schrecklichen Gemeinheiten diese Nazi-Diktatur noch aushecken würde."
Kriegsende 1945: "Wir waren frei."
ANHANG
Einzelschicksale, soweit noch in Erinnerung
Personenregister
Ortsregister
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