Allzu gern und schnell geben wohl vor allem wir so kultivierten und weltoffenen Großstädter*innen uns der Illusion hin, dass es uns total egal ist, wer wen liebt, wer was trägt, wer wie aussieht. Was zählt, ist der Mensch hinter der Fassade – echt?!
Und genau hier setzt die Kulturwissenschaftlerin Elisabeth Lechner an und hält uns gnadenlos den (gedanklichen) Spiegel vor: dass nämlich, unter vielen anderen, dicke, haarige, queere, alternde Körper, People of Colour, Menschen mit Behinderung … eigentlich alle, die in irgendeiner Form nicht der gesellschaftlich geformten Norm entsprechen, und, noch größerer Frevel, sich der Selbstoptimierung auch noch konsequent verweigern, immernoch marginalisiert, gemobbt und ausgegrenzt werden. Dass, bei aller vermeintlichen gedanklichen Freiheit, Schönheit immer noch ein von außen diktiertes, streng reglementiertes Phänomen ist. Nicht nur ein milliardenschweres Geschäft, sondern mittlerweile auch noch vor allem eines: politisch. Wenn das „falsche“ Körpergewicht im Weg steht für den „richtigen“ Job. Wenn ein „dunkler Teint“ „exotisch“ und attraktiv ist, People of Colour aber noch immer strukturell benachteiligt werden. Dann ist es eventuell Zeit für einen neuen „Aufschrei“ und ein dringend benötigtes Umdenken.
Und genau das tut Elisabeth Lechner, im Gespräch mit Aktivist*innen (unter anderem mit unserem lieben Ex-Kollegen Linus Giese!) zerlegt sie viel zu lang schon gültige, völlig überholte und unnatürliche Körperbilder und zeigt in einem 5-Punkte-Plan, wie echte Solidarität funktionieren kann und wir unseren Begriff von Schönheit endlich revolutionieren können!