Was macht uns zu den Menschen, die wir sind? Christian Dittloff stellt sich der Frage, welche Einflüsse und Erfahrungen sein Bild der Männlichkeit geformt und wie man in einer patriarchalen Gesellschaft als Mann zu sein hat und wie nicht. Sein Schreiben ist eine essayistisch literarische Suche nach gesellschaftlichen und kulturellen Prägungen, Einflüssen von Familie, Schule und Freund:innen und ein ständiges Hinterfragen der eigenen Herangehensweise und Gedanken.
Der Autor hat eine ganz eigene Art sich offenzulegen und erzeugt eine Mischung aus popkulturellen und literarischen Referenzen, inneren Gedankengänge und Erinnerungen, durch die man sich ihm und seinem Schreibprozess sehr nahe fühlt. „Prägung" ist voller kluger Beobachtungen, die auch voller Zweifel und Widersprüche sind, was den Text für mich sehr wichtig gemacht hat: Denn er ist auch ein großer Schritt in längst überfällige Denkprozesse. Christian Dittloff zeigt, dass es wichtig ist, besonders für alle heterosexuellen Männer, untereinander ins Gespräch zu finden über einengende und schmerzhafte Geschlechterklischees zu sprechen, Erfahrungen und Prägungen zu benennen, um sie dann auch langsam mal zu überwinden. Ich schließe mich also Daniel Schreiber an und werde allen heterosexuellen Männer, die ich kenne, dieses Buch in die Hand drücken.