Ganze 13 Jahre hat es gedauert, bis Bret Easton Ellis, berühmt vor allem durch American Psycho und Unter Null einen neuen Roman veröffentlichte. Einen besonderen: Schon vor zwanzig Jahren entwickelte der Protagonist den Drang, der nicht zufällig auch den Namen Bret trägt und zahlreiche Parallelen zum Autor aufweist, aufzuschreiben, was ihm und einigen Freund:innen zu Beginn des Abschlussjahres 1981 auf der Buckley School widerfahren ist. Es ist nicht klar, was nun der Fiktion entspringt und was den Fakten, der Autor selbst hält sich dazu bedeckt. Aber das ist eigentlich auch gar nicht wichtig. Der Roman, der sich zu Anfang ganz unbeschwert liest und von einigen wohlhabenden Jugendlichen erzählt, die kurz vor dem Eintritt ins Erwachsenen-Leben stehen und den kalifornischen Sommer unbeschwert mit Drogen, Feiern und Sex zelebrieren, entwickelt sich im weiteren Verlauf zu einer düsteren und verstörenden Erzählung. Die heile College-Welt bekommt Risse, als eine Reihe von Morden im schillernd-bedrohlichen Los Angeles durch den Killer "Trawler" geschehen und der mysteriöse Robert Mallory zu der Clique stößt. Bret findet ihn schon ab der ersten Begegnung seltsam und spürt, dass Robert ein Geheimnis besitzt, das aufgedeckt werden muss. Das Buch ist eine Reise in das Los Angeles der 80er Jahre: Grausam, düster, komisch und gleichzeitig faszinierend, absolut nichts für schwache Nerven. Die Story entwickelt eine fesselnde Sogkraft, der ich mich kaum entziehen konnte.