Ein Buch wie Musik oder wie ein Schlag ins Gesicht, der einem das Blut zum Pumpen bringt. An diesem schwülen Sommertag in einem Pariser Banlieue mit einer Pyramide in der Mitte brennt die Luft. Am Ende hat die Polizei wieder jemanden getötet. Astor, seine Freunde Chérif, Issa, Demba, Nil trifft dieser Mord besonders, denn Sammy war ein kleiner Bruder. Wie mit dem Schmerz umgehen, wie mit der Wut? Sie finden einen kraftvollen, mutigen Weg, den ich hier nicht vorgreifen möchte.
Ohne jedes Klischee und mit einer direkten, präzisen Sprache zeichnet Diallo die Realität der unterdrückten, marginalisierten Menschen in den Pariser Banlieues ohne sie dabei zum Selbstzweck verkommen zu lassen, denn es geht auch um Musik, Freude, Freundschaft und die gegenseitige Hilfe im Schmerz. Der Polizeigewalt und ständiger Schikanen und Überwachung zum Trotz ist die Solidarität und die Kultur ein zentrales Thema. Zwei Sekunden brennende Luft hat meinen Kopf zum Vibrieren und mein Herz zum Schreien gebracht, ob der Ungerechtigkeit der rassistischen Systeme, in denen wir leben. Volle Empfehlung, lest dieses außergewöhnliche Buch!