12,00 €
(inkl. MwSt.)
In den Warenkorb

Nicht lieferbar

Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783499231988
Sprache: Deutsch
Format (T/L/B): 1.5 x 21 x 12.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Was geschieht, wenn einer allein erziehenden Mutter nicht nur die Nerven durchgehen, sie sich nicht nur ein paar Verschrobenheiten leistet, sondern wenn sie den Boden unter den Füßen verliert und in die Psychiatrie eingeliefert werden muss? Was passiert, das erzählt der Sohn, Jonas Fink. Was bislang für ihn sicher und fest schien, verliert plötzlich die Konturen und hinterlässt undeutliche Angst: Die Mutter ist nicht mehr, wie sie war, sie tut Dinge, die sie bislang niemals tat. Jonas fragt sich nicht, was das zu bedeuten hat, er ist vollends damit beschäftigt, auf der Höhe des Prozesses zu bleiben, zu beobachten. Je mehr ihm die Mutter entgleitet, desto zwanghafter wird sein sprachliches Stakkato, mit dem er die Festigkeit der Dinge binden und die eigenen Gefühle in den Griff zu bekommen versucht.Als er realisiert, dass die Mutter verrückt wird, ist es schon zu spät. Sie kommt in ein Krankenhaus, Jonas wird bei einem Freund untergebracht, bleibt innerlich aber allein. Bald zieht er es vor, in die gewohnte Umgebung zurückzugehen, aus der inneren Einsamkeit auch eine äußere zu machen. Sein Alltag läuft weiter, er besucht die Mutter im Krankenhaus, ernährt sich von Kirschmarmeladenbroten, hält sich an die Tatsachen und wahrt den Anschein seines Lebens - er versucht zu leben, als sei normal, was passiert. Und letztlich ist normal, was passiert, zumindest für ihn. Seine Mutter ist eine "Ochsenzoll-Mutter" und er ist ihr "Ochsenzoll-Sohn". Ein subtiler, verstörender Familienroman, der mit stilistischer Entschiedenheit und rhythmischem Eigensinn ein Jahr der Veränderungen erzählt.