Jessikas Empfehlung:
Mio ist ein süßer kleiner Stoff-Pinguin und das Maskottchen der Klasse 1d. In dieser Klasse sind 14 Kinder und bei jedem darf Mio übernachten. Auf jeder Seite lernen wir ein Kind durch ein aussagekräftiges Bild kennen und erfahren in einem kurzen Text, was Mio dort erlebt hat. Mio geht mit offenen Augen in die Familien, er beschreibt, was er sieht, er bewertet nicht, er erhebt nicht den pädagogischen Zeigefinger. Zu sehen sind mal lustige, mal traurige Einblicke, die aber vor allem zeigen, dass jede Familie anders ist. Mio begegnet diesen Familien unvoreingenommen und bewegt im besten Falle seine Leserinnen und Leser, es ihm gleich zu tun. Das heißt also auch, dass dieses Buch wirklich sehr viel Gesprächsstoff bietet, Unsicherheiten und Vorurteile in einem selbst aufdeckt, die es zu reflektieren gilt. Kein Buch für mal schnell so zwischendurch, dafür sehr berührend, mit schönen Illustrationen und Texten, die zum darüber Reden animieren. Manch eine*r mag sich vielleicht an gelegentlich gezeigten, vermeintlichen Klischees stören, aber Schubläden sind ja dafür da, sie auch mal aufzumachen, reinzuschauen und neu zu sortieren. Passt also.