Meine größte Kritik wäre, dass es zu schnell vorbei war. "Berlin liest ein Buch 2023" hat sich wirklich wieder übertroffen als sie Wlada Kolosowas Buch wählten. Der Titel, welcher Roman, Blog, Lern-Tagebuch und Graphic Novel in sich vereint, ist auch in seinem Inhalt ebenso vielfältig: Gentrifizierung, Liebe, Armut, Klimakrise. Künstler Tim zieht mit seiner Freundin Thea zusammen nach Neukölln und während sie ihren neuen Alltag in einem vergangen Hundefutter Start-up meistert, arbeitet er an seiner Graphic Novel und schmeißt den Haushalt.
Manchmal trifft er bei seinen Touren durch die Außenwelt auf Bewohner*innen des Hauses wie Dagmar, welche auf ihrem eigenen Blog die besten Spartipps an die Leute bringt und dem jungen Ukrainer Maxim, welcher möglicherweise für den eingeschränkten Postverkehr des Hauses verantwortlich ist und mit welchem Tim, zunächst aufgezwungen, eine Freundschaft beginnt. So richtig rund scheint es bei niemandem zu laufen, aber ansonsten wären die ganzen Geschichten ja auch sehr fade. Man will gar nicht zu viel verraten, weil das Buch einfach eine super spannende Entdeckungsreise bietet, wo hinter jeder neuen Seite nicht nur die verschiedenen Stile ganz viel Spaß bieten, auch das ganze hin und her der verschiedenen Figurenperspektiven macht die Geschichte so lebendig und ereignisreich, dass die letzte Seite plötzlich schneller kommt als erwartet. (Fast fertig)
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