Gorgo, wie sie von ihren Freund*innen genannt wird, ist wahrlich kein einfacher Mensch. Sie zeigt auf, was ihr nicht passt: Sexismus, Rassismus und Fleisch essen. Sie wünscht sich eine Gesellschaft, in der diese Dinge überwunden werden. An ihrer Seite die Freundinnen, mit denen sie ein halb legales Frauenhaus betreut.
Pia Klemp hat mit Die Schrecklichen keine easy Sommerlektüre geschaffen. Gar nicht mal durch den Plot, der überraschend unterhaltsam ist (und in einem Mord gipfelt), sondern durch Gorgo, die anfangs etwas unsympathisch wirkt. Prinzipien sind gut und wichtig, aber natürlich steht sie sich oft auch selbst im Weg und tarnt eine leichte Unsicherheit mit ätzendem Verhalten Anderen gegenüber, für das sie sich später wieder entschuldigen muss. Irgendwie gewinnt man den wilden Haufen, dem man in Die Schrecklichen auf knapp 200 Seiten begleitet, aber dennoch ein bisschen lieb. Denn wer ist schon perfekt in einer unperfekten Gesellschaft? Eben.
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