Beschreibung
In den 1920erJahren ereignete sich ein tödliches Drama abseits des Dorfes Suhr: ein Doppelgiftmord. Beschuldigt wurde die 1862 geborene Verena Lehner. Sie hatte 16 Kinder zur Welt gebracht, sich von der Taglöhnerin zur Hausbesitzerin hochgearbeitet und besass den Ruf einer Wahrsagerin. Im kleinen Haus am Waldrand beherbergte sie auch Untermieter. Ihnen soll sie das Essen vergiftet haben. 1929 stand Lehner fünf Tage vor dem aargauischen Kriminalgericht. Die Angeklagte, die alles bestritt, wurde verurteilt und verbrachte den Rest ihres Lebens im Gefängnis. Die Erzählung von Kurt Badertscher verwebt geschickt Fakten und Fiktion. Detaillierte Gerichtsakten und ausführliche Zeitungsberichte wechseln sich ab mit der romanhaften Erzählung eines widerständigen Frauenlebens. Verena Lehner passte nicht in das Frauenbild ihrer Zeit. Der Indizienprozess gegen sie war denn auch geprägt von Vorverurteilung. Der Fall blieb letztlich unaufgeklärt.
Autorenportrait
Kurt Badertscher, 1950, ist in Suhr aufgewachsen und gelernter Werkzeugmacher, Mechanikermeister und Erwachsenenbildner. Er war Fachlehrer an der Schweizerischen Technischen Fachschule in Winterthur und hat Erzählungen, Theaterstücke und Texte zur Industriegeschichte der Region Lenzburg publiziert.
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