Beschreibung
Die Privatbibliothek eines Gelehrten ist der Spiegel seiner intellektuellen Vorlieben. Sie ist grundsätzlich nicht für die Öffentlichkeit bestimmt, sondern steht für den Privatgebrauch im Studierzimmer des Besitzers. Im Laufe der Jahre finden sich dort nebst den Standardwerken und dem geistigen Handwerkszeug verschiedene literarische Rosinen, manche Liebhaberstücke, Widmungsexemplare, Unikate und vieles mehr zu einer neuen Einheit zusammen. Vor diesem Hintergrund ist es nicht erstaunlich, dass die Erforschung von Gelehrtenbibliotheken in den vergangenen Jahren enormen Aufschwung erlebt hat. Im vorliegenden Buch rekonstruieren Leu und Weidmann die Privatbibliothek des bekannten Zürcher Reformators Heinrich Bullinger. Nebst ausführlichen bibliographischen Beschreibungen ist auch eine umfangreiche Einleitung, welche den geistes- und theologiegeschichtlichen Rahmen von Bullingers Bibliothek absteckt, enthalten.
Autorenportrait
Urs B. Leu, Dr. phil., Jahrgang 1961, ist Leiter der Abteilung Alte Drucke und Rara der Zentralbibliothek Zürich und Dozent für Buchgeschichte in Basel und Zürich. Der Zürcher Reformator Heinrich Bullinger (1504-1575), Nachfolger Huldrych Zwinglis, gehört zu den bedeutenden historischen Persönlichkeiten des 16. Jahrhunderts. Durch seine breitgefächerte schriftstellerische Tätigkeit übte er grossen Einfluss aus und hat vielerorts zur Durchführung oder Konsolidierung der Reformation beigetragen.