Beschreibung
Unveröffentlichte Gedichte aus vier Jahrzehnten Diese Gedichte gehören zu den stärksten und reifsten der Autorin. Konzentriert wie nie zuvor zeigt der Band die Spannung zwischen Leben und Poesie - als Motiv und Preis der Gedichte. Eva Strittmatters Themen haben mit ihrem Alltag zu tun, mit ihrer Rolle als Mutter, Frau und Dichterin und mit den Zwängen, denen sie sich ausgesetzt sieht. Darüber spricht sie mit jener Offenheit, die für ihre Gedichte so bezeichnend ist. Sie treibt die rigorose Selbstbefragung bis zum Tabubruch. Mit eruptiver Kraft kommt zur Sprache, was sie bedrängt. -Denn schließlich finden Chaos und Not immer ihren Frieden in der Form, im gebändigten Wort.- Eva Strittmatter in ihrem Nachwort Hier wird ein Leben festgehalten mit Gedichten aus vier Jahrzehnten. Man kann den Band wie eine Bündelung der Themen, Sujets und Formen lesen, die Eva Strittmatter in ihrem bisherigen Werk aufgriff. Die Gedichte stehen im Dialog miteinander: später entstandene reagieren auf frühere, führen Gedanken weiter, bestätigen oder relativieren sie. Rückhaltlos spricht die Lyrikerin von ihren Wünschen, Ängsten, Verletzungen. Der Zwiespalt zwischen dem Druck des Alltags und der Sehnsucht nach Ungebundenheit beschäftigt sie wie die Fragen nach dem Sinn der Existenz oder nach der Vermittlung zwischen Leben und Vergehen, die ihr gleichnishaft in der Natur begegnet. Und wie ein Generalthema zieht sich die Auseinandersetzung mit der Poesie durch den Band: Schreiben als Akt der Selbstbefreiung, als Verwandlung von Erfahrenem in Sprache und Bild.
Autorenportrait
Eva Strittmatter wurde 1930 in Neuruppin geboren. Sie studierte 1947 bis 1951 Germanistik in Berlin. 1951 bis 1953 Mitarbeiterin beim Deutschen Schriftstellerverband, seit 1954 freie Schriftstellerin. Sie veröffentlichte Kritiken, Kinderbücher, Gedichte, Prosa. Heinrich-Heine-Preis 1975, Walter-Bauer-Preis 1998. Sie starb am 3. Januar 2011 in Berlin. Gedichtbände: Ich mach ein Lied aus Stille (1973); Mondschnee liegt auf den Wiesen (1975); Die eine Rose überwältigt alles (1977); Zwiegespräch (1980); Heliotrop (1983); Atem (1988); Unterm wechselnden Licht (1990); Der Schöne (Obsession) (1997); Liebe und Haß. Die geheimen Gedichte. 1970-1990 (2000); Hundert Gedichte (Hg. von Klaus Trende, 2001); Der Winter nach der schlimmen Liebe (2005); Sämtliche Gedichte (2006);Wildbirnenbaum (2009). Prosa: Briefe aus Schulzenhof (I 1977, II 1990, III 1995); Poesie und andre Nebendinge (1983); Mai in PieÅ¡t¿any (1986). Herausgaben: Erwin Strittmatter: Vor der Verwandlung. Aufzeichnungen (1995); Erwin Strittmatter. Eine Biographie in Bildern (zus. mit Günther Drommer, 2003); Erwin Strittmatter: Geschichten ohne Heimat (2002); Erwin Strittmatter: Kalender ohne Anfang und Ende. Notizen aus PieÅ¡t¿any (2003).