Beschreibung
Weltgeschichte ist lange Zeit als eine Geschichte des Aufstiegs und Niedergangs einer kleinen Zahl von Hochkulturen geschrieben worden. Unter diesen Kulturen schienen Europa oder der atlantische Westen während der letzten Jahrhunderte nach den Kriterien Macht, Wohlstand und kulturelle Kreativität zu dominieren.Das neue sechsbändige Werk zur Weltgeschichte, das von einem Team von Historikerinnen und Historikern vorwiegend aus den USA und Deutschland erarbeitet wird und das gleichzeitig bei C.H.Beck und Harvard University Press erscheint, verabschiedet sich von diesen Traditionen. Es leugnet die Errungenschaften des Westens nicht, stellt sie aber in den größeren Zusammenhang gleichzeitiger Entwicklungen in anderen Teilen der Welt. Dadurch wird das allmähliche, dabei aber krisenhafte Entstehen des heutigen dicht integrierten und pluralistischen Weltzusammenhangs sichtbar.Erstmals werden in diesen Bänden die Ergebnisse von mehreren Jahrzehnten internationaler Forschung zur Vorgeschichte der Globalisierung und zur Entwicklung von Gesellschaften und politischen Ordnungen auf allen Kontinenten von führenden Experten zusammenfassend dargestellt. Weltgeschichte erscheint hier nicht als Aneinanderreihung einzelner Spezialgeschichten. Die Aufmerksamkeit richtet sich auf bisher wenig beachtete Querbeziehungen und Wechselwirkungen: auf Migrationen von Einzelnen und Gruppen und die Gründung neuer Gesellschaften, auf die interkontinentale Ausbreitung von Technologien, Religionen oder politischen Ideen, auf globale Kommunikationsnetze, Handelsströme und Konsummuster, auf Imperialismus, Kolonialismus und großräumige Kriege.
Autorenportrait
Tony Ballantyne ist Professor für Geschichte an der University of Otago in Neuseeland. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten zählen die Kulturgeschichte des Britischen Empire sowie transnationale Ansätze in der Imperial- und Kolonialgeschichte. Er veröffentlichte unter anderem «Orientalism and Race» (2002) sowie «Between Colonialism and Diaspora» (2006).Antoinette Burton hat die Catherine C.-and-Bruce-A.-Bastian-Professur für Globale und Transnationale Studien am Lehrstuhl für Geschichte an der University of Illinois in Urbana inne. Zu ihren Arbeitsschwerpunkten gehören die Geschichte Großbritanniens und seines Weltreichs im 19. und 20.Jahrhundert sowie insbesondere die Geschichte Indiens während der Kolonialzeit sowie Genderfragen. Sie veröffentlichte unter anderem «Burdens of History» (1994), «At the Heart of the Empire» (1998), «Dwelling in the Archive» (2003), «The Postcolonial Careers of Santha Rama Rau» (2007) und «Empire in Question» (2011).Akira Iriye war bis zu seiner Emeritierung Professor für Geschichte an der Harvard Universität. 1988 war er Präsident der American Historical Association. Er ist Träger hoher amerikanischer und japanischer Auszeichnungen und hat zahlreiche Publikationen vor allem zur Geschichte der internationalen Beziehungen und zur Gobalgeschichte des 20.Jahrhunderts vorgelegt.Charles S. Maier hat die Leverett Saltonstall Professur für Geschichte an der Harvard University inne. Zu seinen wichtigsten Veröffentlichungen zählen «Recasting Bourgeois Europe» (1975), «In Search of Stability» (1988), «The Unmasterable Past» (1988, dt. «Die Gegenwart der Vergangenheit»), «Dissolution» (1997, dt. «Das Verschwinden der DDR und der Untergang des Kommunismus») und «Among Empires» (2006). Zur Zeit arbeitet er an einer Geschichte des Territoriums und seiner Veränderungen in der Neuzeit.Jürgen Osterhammel ist Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Konstanz und Träger des «Gottfried Wilhelm Leibniz-Preises». 2012 erhält er den «Gerda-Henkel-Preis».Emily S. Rosenberg ist Professorin für Geschichte an der University of California in Irvine. Zu ihren Spezialgebieten gehören die transnationale Geschichte der Vereinigten Staaten, insbesondere die wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen, sowie Fragen der Erinnerungskultur. Sie veröffentlichte unter anderem «Spreading the American Dream» (1982), «Financial Missionaries to the World» (1999) und «A Date Which Will Live» (2003).Steven C. Topik ist Professor für Geschichte an der University of California in Irvine. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen die politische Ökonomie und der internationale Handel in Lateinamerika und weltweit. Er veröffentlichte unter anderem «Trade and Gunboats. The United States and Brazil in the Age of Empire» (1996) und, zusammen mit Kenneth Pomeranz, «The World That Trade Created» (2006). Zur Zeit arbeitet er an einer Weltgeschichte des Kaffees.Allen Wells hat die Roger Howell, Jr. Professur für Geschichte am Bowdoin College. Inne. Zu seinen Veröffentlichungen zählen unter anderem «Tropical Zion» (2009) und, zusammen mit Gilbert M. Joseph, «Summer of Discontent, Seasons of Upheaval» (1996).
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