Ich habe gesündigt

Thriller

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783442374854
Sprache: Deutsch
Umfang: 416 S.
Format (T/L/B): 3 x 18.4 x 11.6 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Liebe, Schuld und Sühne: ein hochklassiges Thrillerdebüt vor der atmosphärischen Kulisse Glasgows Eine Schuld, die nicht verjährt. Erinnerungen, die nicht verblassen. Es war Alan McAlpines erster Auftrag als Polizeischüler. Er sollte eine Frau bewachen, die einem Säureangriff zum Opfer gefallen war. Zu spät erkannte er, dass er sie vor sich selbst hätte schützen müssen. 20 Jahre später holt Alan dieser Albtraum wieder ein, als er in seine alte Dienststelle gerufen wird: angesetzt auf einen Mann, den die Presse den 'Kruzifixkiller ' nennt und der noch lange nicht am Ende seines Kreuzzuges ist.

Autorenportrait

Caro Ramsay stammt aus Glasgow. Sie ist Chiropraktikerin, Akupunkteurin und ehemalige Marathonläuferin. Die Liebe zu Krimis und Thrillern, die sie während des Studiums entwickelte, hat sie bis heute nicht mehr losgelassen. Ihr Debüt Ich habe gesündigt wurde für den Dagger Award nominiert und in der Kritik und bei den Lesern hoch gelobt.

Leseprobe

Anna Glasgow, 1984 Weiß. Nichts als weiß. Kein Gefühl. Kein Bewusstsein. Nur weiß. Nichts. Dann: Atmen. Rhythmisches Atmen. Nur das An und Abschwellen des Lebens. Sie schlief. Schmerz erfasste sie, als sie langsam aus der Tiefe auftauchte. Ihre Hände waren festgebunden, und sie spürte, wie ihr die Fesseln in die Handgelenke schnitten. Der Schmerz im Gesicht - das Reißen und Brennen - war unerträglich. Durst. Sie hatte Durst. Sie bemühte sich, sich über die Lippen zu lecken, doch ihre Zunge war geschwollen und so steif wie Leder. Etwas Starres füllte ihren Mund; sie schmeckte Chloroform und fauliges Fleisch. Ihr Gesicht war bedeckt, ihr Mund und die Nase waren verstopft. Panik stieg in ihr auf, bis sie nicht mehr atmen konnte, und sie versuchte, sich herumzurollen und zu befreien. Stechender Schmerz schoss tief in ihren Bauch, und sie blieb still liegen, weil sie glaubte zu sterben, wenn sie sich abermals rührte. Eine Stimme wiederholte immer wieder Worte, undeutlich, unaufhörlich. Eine ferne Erinnerung schlich sich heran. von irgendwoher.zu fern, um ihrer habhaft zu werden. PC Alan McAlpine stieg die Betonstufen zum Büro des DCIs hinauf, an dem abgestoßenen Aktenschrank vorbei, der seit zwei Jahren auf dem Treppenabsatz im ersten Stock stand. Die Yuccapalme darauf war selbst in ihren besten Tagen kein besonders wuchsfreudiges Exemplar ihrer Gattung gewesen, und während seiner Abwesenheit war sie eingegangen. 'Alan?' Er hatte DI Forsythe auf der Treppe nicht bemerkt und fuhr beim Klang seiner Stimme herum. 'Schön, Sie zu sehen, McAlpine. Wie geht's? Wir haben Sie nicht so schnell zurückerwartet.' 'Mir geht es gut', sagte er schlicht. 'Tut mir leid, die Sache mit Ihrem Bruder - Bobby, nicht?' 'Robbie', antwortete McAlpine mechanisch. 'Ein schrecklicher Unfall - aber er ist als Held gestorben.' McAlpine zuckte nur mit den schmalen Schultern. 'Wie kommt Ihr Vater zurecht?', fragte Forsythe. McAlpine blickte zur Treppe und wäre am liebsten geflohen. 'Erwartungsgemäß.' 'Und Ihre Mutter?' McAlpine sah an ihm vorbei auf einen bröseligen, feuchten Gipsfleck an der Wand. Das Bild seiner Mutter flammte in seinem Kopf auf, wie sie schrie, wie die Schluchzer ihren ausgezehrten Körper so heftig schüttelten, dass ihre Rippen laut wie Gewehrfeuer knackten. Der Arzt hielt die Spritze in die Höhe, zog eine klare Flüssigkeit auf, klopfte gegen den Zylinder und drückte sein Knie auf ihre Brust, um sie festzuhalten, während er das verbrauchte Fleisch für die Nadel entblößte. 'Meiner Mutter geht es gut', sagte er ausdruckslos und sah auf seine Armbanduhr. Forsythe legte ihm die Hand kurz auf den Arm, eine kurze Berührung, mehr nicht. 'Wenn ich etwas für Sie tun kann, sagen Sie einfach Bescheid. Wir haben Sie vermisst.' McAlpine deutete nach oben zum Büro des DCIs. 'Wissen Sie, weshalb er mich sehen will? Graham?' 'Für Sie immer noch DCI Graham', wies Forsythe ihn zurecht. 'Auf der Highburgh Road hat es einen Säureanschlag gegeben, vor ungefähr zwei Wochen, am Sechsundzwanzigsten.' 'Ich weiß. Und?' 'Überwachung im Western. Das Mädchen hat die Säure direkt ins Gesicht bekommen. Schreckliche Sache. Bis jetzt liegt sie im Koma, es gibt aber Anzeichen für eine Besserung. Wenn sie wieder sprechen kann, sollte jemand bei ihr sein.' 'Ich soll also babysitten.' 'Betrachten Sie es als schrittweise Rückkehr zum Dienst. Sie fangen morgen früh mit der Tagesschicht an. Bei einem so attraktiven Kerlchen wie Ihnen werden die hübschen Schwestern in ihren schwarzen Strümpfen ganz hin und weg sein.' Forsythe kicherte. 'Gibt dem Ausdruck 'die Uniform anlegen' eine völlig neue Bedeutung.' Am zwölften Tag erwachte sie. Sie lag reglos da und wusste, sie konnte sich nicht bewegen, mit ihrem trockenen, verkrusteten Gesicht, das so sehr spannte, dass sie das Reißen spürte. Es war etwas geschehen, etwas Schmerzhaftes, aber sie konnte sich nicht erinnern. Und noch etwas war passiert, etwas Wunderbares. Ihr Verstand Leseprobe
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