Beschreibung
Kohlenknappheit und Kartoffelkäferplagen - das gehört für Johanna in den Jahren zwischen Krieg und Wirtschaftswunder zum Alltag. Schlimmer findet sie den erbitterten Kleinkrieg ihrer Großmütter. Und einfach ungerecht ist, dass sie ihre Freundschaft zu Manni aufgeben soll, weil niemand seinen Vater kennt. Johanna fängt an, sich gegen die einengende Obhut ihrer Familie aufzulehnen.
Autorenportrait
Paul Maar, geboren 1937, gehört zu den erfolgreichsten deutschen Kinder- und Jugendbuchautoren. Sein "Sams" wurde nicht erst durch die Verfilmung seines Klassikers zu Kultfigur. In "Kartoffelkäferzeiten" erzählt er von der Welt, in der er aufgewachsen ist.
Leseprobe
Alle standen auf, sogar Oma Elsbeth, schüttelten Johanna die Hand und gratulierten zum dreizehnten Geburtstag. "Jetzt darfst du deine Geschenke anschauen", sagte Mama. "Aber sei nicht zu enttäuscht. Du weißt ja, es sind schlechte Zeiten, es gibt nichts zu kaufen. Wir hätten dir gern viel, viel mehr geschenkt, wenn wir nur könnten." "Ihr habt ja einen Kuchen gebacken, einen richtigen großen Kuchen", sagte Johanna. "Das sind doch Kirschen, oder? Ich denke, wir haben schon lange keine mehr?" "Ich hatte ein Glas versteckt, ganz hinten im Regal, bei den Gurken", sagte Oma Mariechen. "Extra für deinen Geburtstagskuchen. Nun pack schon deine Geschenke aus! Aber vorsichtig mit dem Papier, das wird beim nächsten Geburtstag wieder gebraucht. Ich glaube, wir blasen die Kerze jetzt besser aus, sie fängt schon an zu tropfen."