Beschreibung
Im Zentrum von Band 6 steht Brechts Theaterstück Der Untergang des Egoisten Johann Fatzer. Bei kaum einem anderen Projekt gestaltete sich der Schreibprozess derart komplex. Alles geriet, eben erst entworfen, wieder in Bewegung: die Akteure (Kriegsheimkehrer oder Deserteure), Zeit und Kontext der Handlung (im oder nach dem Ersten Weltkrieg, Hoffen auf die Revolution oder krumme Geschäfte im Schwarzhandel), Poetologie (Handlungsdramatik, Lehrstück oder 'Sex-Stück'). Einige Motive sprangen in den Notizbüchern auf andere Projekte über und umgekehrt, so bei Brechts pornografischer Gedichtsammlung Augsburger Sonette oder seinem Aufruf für den Schriftsteller Henri Guilbeaux, der in Frankreich wegen seiner pazifistischen Haltung verurteilt worden war. Der neue Band rekonstruiert erstmals zuverlässig die fünfjährige Arbeit an Fatzer und dokumentiert dessen Schlüsselstellung für Brechts Entwicklung als Dramatiker.
Autorenportrait
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