Lev Tolstoj und die Sprache der Weisheit

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783525560044
Sprache: Deutsch
Umfang: 159 S., 5 Fotos
Format (T/L/B): 1.6 x 21 x 13 cm
Auflage: 1. Auflage 2010
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

In seinen letzten Lebensjahren verfasste Lev Tolstoj eine Reihe von Aphorismen- und Gedankensammlungen, in denen sich sein religiös-moralisches Denken zur Sprache der Weisheit entwickelte. Ihr Höhepunkt ist die im Todesjahr des Dichters, 1910, entstandene Sammlung 'Der Weg des Lebens'.Die Sprache der Weisheit bildet eine eigenständige Welt im Werk Tolstojs, ist aber aus der mystischen Spiritualität und den expressionistischen Gegensätzen hervorgegangen, in denen sich sein Denken in umfangreichen moralischen, kirchen- und institutionenkritischen Traktaten seit den siebziger Jahren des neunzehnten Jahrhunderts entwickelt hatte. Zu den Gegensätzen gehören Wahrheit und Täuschung, Gott und Mensch, Geist und Fleisch, Mann und Frau, Tod und Leben. Als Moralist prangerte Tolstoj in langen Traktaten die Übel der Welt und der menschlichen Gesellschaft an. Als Mystiker sprach er vom Licht Gottes, das in jedem Menschen leuchten will. Beides zusammen macht ihn zu einem aktuellen provokanten Denker auch für unsere Gegenwart. Und beides trifft in der Sprache der Weisheit zusammen, in der sich die geschlossene Form des Traktats auflöst in die offene Sammlung einzelner Gedanken. Ihre Lektüre ist eine Meditationspraxis und Suche nach der richtigen Lebensregel für jeden Lebensmoment.Holger Kuße stellt im ersten Teil in vier Kapiteln Tolstojs Denken in Gegensätzen, die Sprache seiner rigoristischen Moral und die Sprache seiner weisheitlichen Sammlungen vor. Die Darstellung ist nicht nur den Inhalten des Tolstojschen Denkens, sondern vor allem auch ihren Ausdrucksformen gewidmet. Der zweite Teil enthält eine Auswahl von Gedanken aus Tolstojs 'Der Weg des Lebens' von 1910.

Leseprobe

In his last years Leo Tolstoy has composed some compilations of aphoristic wisdom. The culmination of this last period of work was 'The way of life' from the year 1910, the year of Tolstoy's death. Therein Tolstoy found a special language of wisdom, which has arisen out from his mystical religious thinking and the expressionistic extremes in his moralistic tracts, such as 'Truth and deception', 'God an man', 'Spirit and flesh', 'Women and man', 'Life and death'. As wisdom Tolstoy's thinking has developed to some practice of religious meditation. Holger Kuße investigates Tolstoy's thinking in extremes, his language of moral, his mystical thinking and, as a result, his language of wisdom. It shows not only Tolstoy's particular philosophy, but also the forms of expression, in which the famous Russian writer proves himself as a provocative modern thinker for our times.In his second part Kuße presents a selection of aphorisms, thoughts and ideas from 'The way of life'.>