Objektives Verstehen

Rekonstruktion eines Paradigmas: Gadamer, Popper, Toulmin, Luhmann

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783531122595
Sprache: Deutsch
Umfang: 274 S., 7 s/w Illustr., 274 S. 7 Abb.
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Die Begriffe Verstehen und Bedeutung werden üblicherweise auf die Bedeutungsintentionen der Erzeuger von Sinngebilden (z. B. Äußerungen, Texte, Handlungen) bezogen. Demnach versteht man etwa die Bedeutung einer Äußerung genau dann, wenn man erfaßt, was der Sprecher damit meinte. - Der Autor wendet sich gegen diese subjektivistische Auffassung von Verstehen und Bedeutung, deren Spuren bis in die Habermas'sche Hermeneutikrezeption und Gesellschaftstheorie nachweisbar sind. Im Anschluß an Gadamer, Popper, Toulmin und Luhmann entwickelt er ein Konzept objektiven Verstehens, das auf der Figur von Frage und Antwort bzw. Problem und Problemlösung gründet. Gezeigt wird, daß Hermeneutik und funktionale Analyse gleichermaßen auf der Anwendung dieser Grundfigur beruhen und deshalbzu einem einheitlichen Instrument geistes- und sozialwissenschaftlicher Forschung verbunden werden können.

Autorenportrait

Inhaltsangabe1. Zum Verhältnis von hermeneutischer Interpretation und funktionaler Analyse bei J. Habermas.- 2. Bedeutung und Verstehen in der "romantischen Hermeneutik": F. Schleiermacher.- 2.1 Der Zirkel des Verstehens in der "romantischen Hermeneutik".- 3. Bedeutung und Verstehen in der philosophischen Hermeneutik H.G. Gadamers.- 3.1 Gadamers Anschluß an Heideggers ontologische Deutung des hermeneutischen Zirkels.- 3.2 Zum bedeutungstheoretischen Fundament der philosophischen Hermeneutik: Collingwoods "Logik von Frage und Antwort" und ihre Kritik durch Donagan.- 3.3 Collingwoods Konzeption des Verstehens und dessen historistische Beschränkungen.- 3.4 Die "Logik von Frage und Antwort" als Angelpunkt der Gadamerschen Hermeneutik.- 4. Drei-Welten-Lehre, Rekonstruktion der Problemsituation und objektives Verstehen bei K.R. Popper.- 4.1 Poppers Drei-Welten-Lehre.- 4.2 Korrespondenztheoretische vs. problemrelative Deutung der Wahrheit von Aussagen im Kontext von Poppers Theorie der Erkenntnis.- 4.3 Das situationslogische Verstehen von Theorien und Handlungen.- 4.3.1 Poppers situationslogische Rekonstruktion von Galileis Theorie der Gezeiten.- 4.3.2 Psychologische Erklärung und situationslogisches Verstehen bei Popper.- 5. Methodologien der Wissenschaft als hypothetische Rekonstruktionen professioneller Handlungskompetenz.- 5.1 Lakatos' Methodologie historiographischer Forschungsprogramme als situationslogische Rekonstruktion der Wissenschaftsgeschichte.- 5.1.1 Die Transformation wissenschaftslogischer Bewertungsstandards fertiger Theorien in funktionslogische Imperative wissenschaftlichen Handelns als Bedingung für die Kritisierbarkeit normativer Methodologien.- 5.1.2 "Basiswerturteile" von Wissenschaftlern als Ausdrucksformen impliziten Wissens und Bewährungsinstanz von Methodologien: Eine strukturalistische Interpretation von Lakatos' historiographischem Forschungsprogramm.- 5.2 Von Lakatos zu Kuhn: Universale Kriterien wissenschaftlicher Rationalität als Hintergrund für die Ausbildung paradigmaspezifischer Handlungsregeln und Bewertungsstandards.- 5.2.1 Übereinstimmung und Differenz im Konzept des impliziten Wissens bei Kuhn und Chomsky.- 6. Rationale Rekonstruktion der Wissenschaftsgeschichte als Darstellung von Problemgenealogien: St. Toulmin.- 6.1 "Rationale Unternehmungen" als institutionell ausdifferenzierte und problemfunktional integrierte Handlungstypen.- 6.2 Die "disziplinäre" Ebene rationaler Unternehmungen als Toulmins Pendant zu Poppers Welt 3.- 6.3 Die Interpretation des Funktionsbegriffs im Rahmen des Toulminschen Disziplinen-Modells.- 6.4 Methodologische Überlegungen zum Status und zur Rekonstruktion funktionsspezifischer Handlungslogiken.- 7. Die Einheit der Gesellschaft.- 7.1 Toulmins Populationenmodell der Gesellschaft.- 7.2 Luhmanns Konzeptualisierung des Gesellschaftssystems.- 7.2.1 Die Fundierung der Einheit der Gesellschaft im Problem der Komplexität.- 7.2.2 Gesellschaft als Kommunikationssystem.- 7.2.3 Anschlüsse zu Toulmin, Popper und Gadamer.- 8. Funktionale Analyse als rekursive Anwendung der Figur von Problem und Problemlösung.- 8.1 Luhmanns Konzept der Problemstufenordnung.- 8.2 "Reduktion von Weltkomplexität" als Endpunkt der Luhmannschen Problemstufenhierarchie und als "absolute Präsupposition" im Sinne Collingwoods.- 9. Die Bedeutung funktionaler Beziehungen für die Beschreibung von Handlungen: A.C. Danto.- 9.1 Handlungen als Funktionselemente "temporaler Strukturen".- 9.2 "Temporale Strukturen" als Handlungsfunktionen.- 9.3 Rekursive Handlungsfunktionen und Autopoiesiskonzept.- 10. Geltung und Komplexität.- 10.1 Die methodologische Bedeutung von Geltungs- und Komplexitätsproblemen.- 10.2 Hermeneutische Einzelfallrekonstruktion und funktionale Analyse als pragmatisch differenzierbare Formen objektiven Verstehens.- 10.3 Die Integration von Hermeneutik und funktionaler Analyse im Modell der Problemstufenhierarchie. Analyse eines Interpretationsbeispiels.- 11. Zur Funktion der Rekonstruktion von subjektiven Deut

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