Asia 2030

Was der globalen Wirtschaft blüht

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783593508337
Sprache: Deutsch
Umfang: 328 S.
Format (T/L/B): 2.7 x 22.2 x 14.5 cm
Auflage: 1. Auflage 2018
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Die neue Weltmacht Asien Die Weltwirtschaft steht vor einer Zeitenwende: Asien ist dabei, endgültig die Vorherrschaft im globalen Wettbewerb zu übernehmen. Der Kontinent, auf dem über die Hälfte aller Menschen lebt, setzt sich als Technologiechampion an die Spitze - flankiert von den neuen Seidenstraßen, einem der ehrgeizigsten Infrastrukturprogramme in der Geschichte der Menschheit. Der Asienexperte Karl Pilny führt uns in das Innere dieses neuen Wirtschaftswunders und erläutert, wer die neuen Mächte in Asien sind. Welche Allianzen und Rivalitäten gibt es? Welche Konflikte kommen auf uns zu? Wo entstehen neue Märkte, was sind die langfristigen Megatrends in Sachen Handel und Konsum, Demografie und Urbanisierung? Pilnys Fazit ist anschaulich und belegt: Es entsteht eine multipolare Welt, in der schon bald vier der fünf mächtigsten und reichsten Länder asiatische Länder sein werden.

Autorenportrait

Dr. Karl Pilny ist einer der profundesten deutschen Asienkenner und hat viele Jahre in der Region gearbeitet. Der Wirtschaftsanwalt aus Berlin ist auch in Zürich als Investmentexperte für Emerging Markets und Unternehmer tätig und hat eine Professur für International Technology Transfer Management an der bbw Hochschule Berlin. Er ist Keynote Speaker, Cross Culture Coach und Autor unter anderem der bei Campus erschienenen Bücher "Das asiatische Jahrhundert" (2005), "Tanz der Riesen" (2006) und "Tiger auf dem Sprung" (2008).

Leseprobe

Einleitung Zwischen 2005 und 2007 erschien meine Trilogie Das asiatische Jahrhundert, bestehend aus Das asiatische Jahrhundert, Tanz der Riesen sowie Tiger auf dem Sprung. Sie untersuchte Wirtschaft, Gesellschaft und Politik in Ostasien, Südasien und Südostasien. Die Bestandsaufnahme nach einer Dekade zeigt: Die wesentlichen Prognosen sind eingetroffen. Meist sogar schneller und dramatischer als vorhergesagt. Wir leben in einer historischen Zeitenwende. Rund siebzig Jahre nach dem Ende der alten Nachkriegsordnung zeichnen sich Konturen einer neuen - hoffentlich - multipolaren Welt ab. Gleichwohl lässt der scheinbar unaufhaltsame Aufstieg Chinas zur globalen Supermacht viele ein "chinesisches Jahrhundert" befürchten. Diese tektonische Plattenverschiebung geht Hand in Hand mit gewaltigen technischen Umwälzungen, die immer häufiger ihren Ursprung in China haben, das nun offen "seinen Platz an der Sonne" geltend macht. Die Ablösung der gegenwärtigen Supermacht USA durch China und die Frage, ob dies friedlich geschehen wird, ist natürlich von zentraler Bedeutung. Doch die wachsende Rivalität ist vor dem Hintergrund eines noch größeren Trends zu sehen: 500 Jahre westliche Hegemonie neigen sich dem Ende zu, und Asien spielt bei der Ausgestaltung dieser neuen Normalität eine, wenn nicht gar die entscheidende Rolle. Der Einfluss der USA in der Welt nimmt seit Jahren kontinuierlich ab. Damit geht auch das "US-amerikanische Zeitalter" und mit ihm die alte atlantische Nachkriegsordnung ihrem Ende entgegen. China wird bis spätestens zum Ende dieses Jahrzehnts zur weltweit größten Volkswirtschaft aufsteigen, und sein immer selbstbewussteres Auftreten führt bereits jetzt zu Zerreißproben an vielen Fronten. Doch das Reich der Mitte ist auch der unerwartete, neue Champion von Freihandel, Klimaschutz und einer nachhaltigen sharing economy und propagiert einen neuen Sozialismus chinesischer Prägung, ja einen neuen Menschen- und Gesellschaftsentwurf. China will und wird nicht nur wirtschaftlich und militärisch, sondern auch eine "digitale" und "grüne" Supermacht sein. Aber Asien besteht nicht nur aus China. Dank Kim Jong-un und seinen unberechenbaren Plänen stehen auch Japan und die koreanische Halbinsel im Fokus. Der frühere US-amerikanische Außenminister John Hay konstatierte Anfang des 20. Jahrhunderts: "Das Mittelmeer ist der Ozean der Vergangenheit, der Atlantik ist der Ozean der Gegenwart und der Pazifik ist der Ozean der Zukunft." Diese Prognose gilt heute mehr denn je. Deshalb ist eine Bestandsaufnahme dessen, was in den letzten Jahren in Asien passiert ist, wo es heute steht und wo es 2030, in zwölf Jahren, stehen wird und was dies für uns bedeutet, dringend geboten. In wenigen Jahren werden zwei Drittel der Menschheit in Asien leben. Die Geschwindigkeit des wirtschaftlichen und sozialen Wandels in Asien ist dramatischer und rasanter als in jeder anderen Epoche oder Region der Welt. Auf dem größten Kontinent der Erde leben derzeit rund 3,8 Milliarden Menschen, schon jetzt stellen sie über 60 Prozent der Weltbevölkerung. Die Schere zwischen Arm und Reich wächst dort rasant, dazu kommen massive Umweltzerstörung, politische Probleme sowie zögerliche Fortschritte bei der Demokratisierung und im Kampf gegen die Korruption. Klimawandel und Rohstoffmangel verschärfen die Situation. Asien - und damit die Welt - steht vor enormen Herausforderungen: Wird in dieser dynamischen Wachstumsregion die politische Entwicklung weiter mit der wirtschaftlichen Erfolgsgeschichte Schritt halten können? Im Jahr 2030 werden nach Berechnungen der UNO rund 8,5 Milliarden Menschen auf der Erde leben, zwei Drittel davon in Asien. Ostasien wird voraussichtlich bis 2030 als wirtschaftlich erfolgreichster Teil Asiens die geringste Wachstumsrate aufweisen. Südostasien wird das Mittelfeld bilden, und das wirtschaftlich später gestartete Südasien unter Führung von Indien wird die höchsten Wachstumsraten verzeichnen. Eine regelrechte Bevölkerungsexplosion droht bestehende Gegensätze noch zu verschärfen und den Kontrast zwischen einzelnen Ländern zu verstärken. Es zeichnet sich ab, dass sich der Nationalismus vertieft und sich die Vermögensschere weiter öffnet. Bereits bestehende regionale Wirtschaftszentren wie Bangkok in Thailand und Jakarta in Indonesien werden an Bedeutung gewinnen. Die Urbanisierung wird sich weiter beschleunigen und die Spannungen zwischen Stadt- und Landbevölkerung zunehmen. Die daraus resultierenden Verluste an Agrarflächen werden die Frage der Versorgung dramatisch zuspitzen. Einkommensgefälle, Arbeitslosigkeit, steigende Zinsen, Ausbildungsdefizite, Konflikte zwischen notwendigen Militär- und Sozialausgaben könnten bis 2030 eskalieren und sich ausweiten. Umweltkatastrophen würden die Probleme zusätzlich vertiefen. Die bedrohlichsten Konflikte des 21. Jahrhunderts könnten die Konflikte der asiatischen Mächte werden, die global, also auch in Europa und Zentralasien direkt oder durch Stellvertreterkriege ausgefochten werden. Die alten und neuen Supermächte Asiens wie Indien, Indonesien und Japan beginnen sich bereits geschickt zu umkreisen, neue Allianzen einzugehen und neue Märkte zu erobern. Was kommt da also auf uns zu? I. Neue Mächte Einführung Wir leben in einer Zeit rasanten Wandels. Die Globalisierung und der damit einhergehende Aufstieg neuer Mächte bei gleichzeitigem relativem Abstieg der USA, Europas und Japans ist der Megatrend unserer Zeit. Der Fall des Eisernen Vorhangs und das Ende des Kalten Krieges haben zusammen mit technologischen Entwicklungen zu einer enormen Beschleunigung der weltweiten Veränderungen geführt. Die globale Machtverschiebung ist gleichwohl kein Tsunami, sondern ein Prozess, der noch viele Jahre andauern dürfte, zugleich aber unaufhaltsam ist. Trotz relativem Machtverlust werden die USA noch längere Zeit Primus inter Pares bleiben. Dennoch nimmt der US-amerikanische Einfluss in der Welt seit einigen Jahren kontinuierlich ab. Für alle sichtbar ist dies im aktuellen Rückzug aus Afghanistan und zuvor aus dem Irak. Damit geht auch das "US-amerikanische Zeitalter" und mit ihm die alte Ordnung ihrem Ende entgegen, die geprägt war durch die beiden Weltkriege, die Weltwirtschaftskrise und den Kalten Krieg. Auch die Institutionen des so genannten Washington Consensus wie die Vereinten Nationen, die Weltbank und der Internationale Währungsfonds verlieren an Einfluss. So konnte beispielsweise die von China vorangetriebene Gründung einer Asiatischen Infrastruktur Entwicklungsbank (AIIB) als neuer Wettbewerber von den USA nicht verhindert werden und findet regen Zulauf. Der Aufstieg Chinas und anderer neuer Gestaltungsmächte symbolisiert mithin den Beginn einer neuen Ordnung, deren genaue Umrisse aber erst allmählich erkennbar werden. China dürfte bis spätestens zum Ende dieses Jahrzehnts zur größten Volkswirtschaft aufsteigen und könnte auch bei den Verteidigungsausgaben bis 2025 mit den USA gleichziehen. Mit China steigt ein Staat in der weltwirtschaftlichen und weltpolitischen Hierarchie auf, der sich in Konkurrenz zum Westen zu einem ordnungspolitischen Modell für andere Staaten entwickeln könnte. China hat in den vergangenen dreißig Jahren ein erfolgreiches Entwicklungs- und Modernisierungsmodell geschaffen, das autoritäre politische Führung mit staatlich beaufsichtigtem Kapitalismus kombiniert. Statt auf Marktwirtschaft setzen auch viele der Aufsteigerländer auf einen staatlich gelenkten Kapitalismus. Ihre Industriepolitik zeichnet sich durch die Dominanz von Staatsunternehmen und nationaler Champions aus. "Sovereign Wealth Funds", Subventionen und Kapitalverkehrskontrollen sowie Wechselkursmanipulationen sind die wichtigsten Mittel einer solchen Strategie. Eine solche Wirtschaftspolitik zeigt nicht nur in China, sondern auch in einigen anderen autoritär regierten Ländern positive Ergebnisse, sodass sich hier nur wenig Druck in Richtung Demokratisierung und gesellschaftspolitischer Teilhabe entwickelt. Nahezu alle neuen...