Beschreibung
Ein heißer Sommer, ein Land im Umbruch, eine Familie in den Brachen der Vergangenheit 1992. Ein Sommer im Vakuum von alter DDR-Realität und einem Leben im wiedervereinigten Deutschland. Pilly ist dreizehn und sehnt sich nach Veränderung. Doch ihre Familie hängt am Gestern. Mit starkem poetischen Gespür erzählt Patricia Hempel vom Ende einer Kindheit und eines Landes, von einer ungewissen Zukunft und den Brachen der Vergangenheit. ElbeGrenzgebiet, 1992. Die Mischanlagen und Fließbänder des Betonwerks stehen still. Ebenso wie das Leben der Menschen hier. Während die dreizehnjährige Pilly um jeden Preis versucht, die Aufmerksamkeit der älteren Katja zu gewinnen, verzieht ihr Vater sich immer häufiger ins Gasthaus im Ort. Die Mutter ist schon lange weg, angeblich im Westen, auch wenn kaum jemand ein Wort darüber verliert. Die Tanten dürfen ihren geräucherten Elbfisch nur noch unter der Hand verkaufen, und die alte Lehrerin von nebenan glaubt, dass sie viel enger mit Pillys Familie verstrickt ist, als alle ahnen. Noch ist für sie alle in diesem Sommer nichts verloren. Doch dann brennen eines Nachmittages die Gärten auf dem Kasernengelände. Und während sich jeder eine andere Geschichte dazu erzählt, werden Pilly und ihre Familie mit einer folgenschweren Realität konfrontiert.
Autorenportrait
Patricia Hempel, geboren 1983 in Berlin, studierte u.a. Literarisches Schreiben in Hildesheim. Sie ist Redaktionsmitglied des queeren Literaturmagazins GLITTER und Gründungsmitglied des PEN Berlin. Ihr Roman Verlassene Nester wurde vom Berliner Senat mit einem Stipendium gefördert und war für den Alfred-Döblin-Preis 2023 nominiert.