Sermones II (1443-1452) Fasciculus 1

Sermones XXVII-XXXIX., Nicolai de Cusa Opera omnia 17,1

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783787305858
Sprache: Deutsch
Umfang: 122 S.
Auflage: 1. Auflage 1983
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Zwischen den letzten sicher datierbaren Sermones des I. Bandes, in denen es Nikolaus von Kues um die kerygmatische Ausmünzung der hochspekulativen Leitideen von De docta ignorantia ging, und diesem Faszikel II,1 liegt nicht nur eine zeitliche Zäsur von über zwei Jahren. In den hier erstmals edierten 13 Predigten prägt sich vielmehr das ganze geistige Profil des NvK auf eine wieder neue Weise mit zunehmender Eigenständigkeit aus. Weit stärker als zuvor setzt er nun beim Neuen Testament sowie bei der menschlich-existentialen Selbsterfahrung ein, um von beiden zugleich her das Verständnis des erlösenden Leidens (XXVIIf., XXXI-XXXV) und der Auferstehung (XXXVI) Jesu als des menschgewordenen Sohnes Gottes (XXX) zu erschließen. Auch in der größeren der beiden Trinitätspredigten (XXXVIII) läßt er diesen manuduktorischen Grundzug bewußt hervortreten. Die Pfingstpredigt (XXXVII), zu der er in nicht weniger als vier Entwürfen ausholte, enthält die eingehendste Darlegung seiner das gesamte Wirken des Heiligen Geistes einbeziehenden Pneumatologie; die Quellenanalyse der 5 Quästionen in deren 3. Teil deckt bei Cusanus am eindeutigsten ein intensives Studium der auf Petrus Lombardus fußenden hochscholastischen Lehrtradition auf. Bei mehreren Predigten ist aber auch ein sich steigerndes Interesse an Eriugena (XXVIIf. u. XXXVII f.) sowie an Meister Eckhart (XXVIII u. XXXV-XXXVIII) zu erkennen. Bei einigen Formulierungen (in XXVII u. XXXIV f.) ist überdies die Kenntnis der »Theologia deutsch« zu vermuten. Eine Sonderstellung nimmt die Predigt (XXIX) ein, die Nikolaus zur Eröffnung der Visitation des Simeonsstiftes zu Trier hielt.

Autorenportrait

Nikolaus von Kues (Nicolaus Cusanus) kommt 1401 im heutigen Bernkastel-Kues zur Welt. Nach kurzem Studium der freien Künste in Heidelberg widmet er sich an der Universität Padua dem Kirchenrecht. Nach der Priesterweihe um 1440 wird Nikolaus 1448 zum Kardinal ernannt. 1433 verfaßt Nikolaus auf dem Basler Konzil seine erste grundlegende Schrift De concordantia catholica, in der er als Jurist und Theologe eine neue Ekklesiologie, eine allgemeine Konzils- und Staatstheorie sowie eine darauf aufbauende Reichsreform entwirft. Die erste von Nikolaus zur Veröffentlichung bestimmte philosophisch-theologische Schrift De docta ignorantia ist grundlegend für das Verständnis seines Denkens. Hier entwickelt er seinen berühmt gewordenen Begriff der "coincidentia oppositorum" der theologisch von der Suche nach Gott und philosophisch von der Jagd nach Weisheit geleitet ist. Mit der Einsicht in das Nichtwissen des Wissens distanziert sich Nikolaus von der ontologisch bedingten Erkenntnismetaphysik der Hochscholastik, um ein neuzeitliches Wahrheitsverständnis zu begründen. Nikolaus von Kues verbringt die letzten sechs Jahre seines Lebens am Hofe des Papstes in Rom und stirbt 1464.