Beschreibung
Es ist ein merkwürdiges Phänomen, dass die Literaturwissenschaft bis heute die gesamte Jugendlyrik von Frank Wedekind aus den Jahren 1877 bis 1889 nicht wahrgenommen hat. Rund 90 Jahre nach seinem Tod weiß man, dass Wedekind ein entscheidender Wegbereiter des neuen Theaters war, als Klassiker der Moderne gilt und als Lehrer von Berthold Brecht dessen Songs entscheidend beeinflusst hat. Seine ersten dichterischen Gehversuche in Lenzburg, die durch seine amourösen Abenteuer geprägt waren, bleiben jedoch bis heute im Dunkeln. Der Autor präsentiert mit "Liebesklänge" eine gelungene Kombination von ausgewählten Lyrik-Manuskripten und Zeichnungen verschiedener Lebensabschnitte des jugendlichen Wedekind, die er chronologisch geordnet in Beziehung zu seinen biographischen Daten setzt und die dadurch unmerklich zur Interpretation führen. Durch die exzellente Auswahl der Gedichte und Bilddokumente entsteht vor unseren Augen ein lebendiges Bild Wedekinds, so dass dieser Band ein Muss für jeden Literaturfreund ist. Georg W. Forcht wurde bei dieser Veröffentlichung erstmals die Möglichkeit eröffnet, Teile des bisher unter Verschluss gehaltenen Familienarchivs und nicht freigegebener Manuskripte auszuwerten und zu publizieren.
Autorenportrait
Zum Autor: Georg W. Forcht, geb. 1943 in Neustadt/Weinstraße, studierte Gehörlosenpädagogik, Germanistik und Politikwissenschaften in Heidelberg und Mainz. Er war Leiter der Berufsschule für Hörgeschädigte in Frankenthal. Nach der Promotion 2004 widmet er sich, jetzt im Ruhestand, der bisher unveröffentlichten Literatur Frank Wedekinds und beschäftigt sich mit der Rezension seiner Aufführungen als Schriftsteller, Schauspieler und Bänkelsänger. 2005 veröffentlichte er im Centaurus-Verlag "Die Medialität des Theaters bei Frank Wedekind. Eine medientheoretische Untersuchung über den Einfluss des Bänkelsängers und Schauspielers Frank Wedekind auf sein Werk" (ISBN 3-8255-0529-4/ab 1.1.2007: 978-3-8255-0529-5, 24,50 EUR).
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