Beschreibung
Manhattan Muffdiver: Meldungen wie Funksprüche von einem fremden Planeten. Schwarzhumorig und gekonnt formverspielt bietet dieser schillernde Bericht Bilder von einer Welt am Rande des Nervenzusammenbruchs. Sein Pass weist Carl Weissner als Deutschen aus, literarisch ist er aber eindeutig in den Vereinigten Staaten beheimatet: Als 'einer der bedeutendsten Hintermänner der DeutschAmerikanischen Literaturfreundschaft' (Franz Dobler) hat er sich in Europa einen Namen gemacht, seine eigenen literarischen Arbeiten sind bisher ausschließlich in englischer Sprache erschienen. 'Manhattan Muffdiver', sein erster deutschsprachiger Roman, entzieht sich allen vorschnellen Etikettierungsversuchen: Zwischen Fakt und Fiktion wechselnd, berichtet Weissner aus Übersee, beschreibt tatsächliche und erfundene Begegnungen im Big Apple. Seine schrägen Meldungen aus New York, die an literarische Traditionen anschließen ohne sie einfach weiterzuführen, schildern eine abgedrehte Welt abseits aller Klischees oder Beschönigungen. So vielschichtig wie die hier gebotenen Eindrücke ist auch der Titel, der ein Cocktail sein kann oder der Slangausdruck für Cunnilingus.
Leseprobe
Ich habe ein neues Stammlokal, eine Straße hinter dem Edgar Allan Poe Café. Es nennt sich NO PORK ON MY FORK, d.h. es ist eine Islamistenkneipe. Ich komme also reingeschlendert und sage: 'Tach, ihr Windelköpfe. Ich bin euer lokaler Provokateur von der Politischen Polizei, der euch zu was anstiften soll. Ich fnde, wir sollten den Trump Tower in die Luft jagen. Was haltet ihr davon, hm?' 'Du nimmst das nicht ernst', mault einer hinter seinem flzigen Bart hervor. 'Lern du erst mal, daß man sich das Falafel nicht in die Ohren schiebt, sondern in das Loch hinter deiner Filzmatte da', sage ich, und im nächsten Augenblick hört man das Splittern von Glas und das Krachen von Möbelstücken und ein vielstimmiges 'Kill that Motherfucker! Al-Hamdulillah!' Immer diese Alpträume.