Beschreibung
Bereits fast vierzig Jahre lang verstört und entzückt das Künstlerkollektiv Laibach durch die Verwendung totalitärer Symbolik und martialischer Industrial-Klänge die internationale Musikszene. Laibach hinterfragt nicht nur kommunistische und nationalistische Denkstrukturen kritisch, sondern staatliche und religiöse Machtstrukturen insgesamt, sowie darüber hinaus kulturindustrielle Vermarktungsmechanismen und die politischen Manipulationsstrategien der Populärkultur. Deutsch und englischsprachige KulturwissenschaftlerInnen erproben in diesem Band neue Zugriffe auf das erstaunlich langlebige Werk der slowenischen Provokateure, die zuletzt durch die 2015 gespielten Konzerte im kulturell abgeschotteten Nordkorea für Aufsehen sorgten. Von den Anfängen 1980 im kommunistischen Jugoslawien bis zum 2017 veröffentlichten Album "Also sprach Zarathustra" wird das von politischen Kontroversen und stilistischen Kehrtwendungen geprägte Werk Laibachs behandelt und in seinen internationalen Kontext eingeordnet.
Autorenportrait
Daniela Kirschstein war DAAD-Lektorin an der Universität Ljubljana und ist pädagogische Mitarbeiterin an der Münchner Volkshochschule. Johann Georg Lughofer ist Assist.-Prof. an der Germanistikabteilung der Universität Ljubljana. Uwe Schütte ist Reader in German an der Aston University Birmingham.