Beschreibung
InhaltsangabeZahlenspiele Hinkommen Vorbereitungen Die Reise beginnt Ankunft in Tansania Hochkommen Erste Etappe: Vom Marangu-Gate zur Mandara-Hütte Zweite Etappe: Von der Mandara- zur Horombohütte Akklimatisation: Zum Zebra-Rock und zurück Dritte Etappe: Von der Horombo- zur School-Hütte Vierte Etappe: Der Gipfelsturm Runterkommen Immer noch vierte Etappe: Zurück zur Horombo-Hütte Fünfte Etappe: Von der Horombo-Hütte zum Marangu-Gate und weiter nach Arusha Ab an die Zanzi-Bar Von Arusha nach Sansibar Das Karafuu Hotel Beach Resort StoneTown Nach Hause Nachwort
Autorenportrait
Jahrgang 1962, geboren in Ueckermünde in Vorpommern. Nach der Erweiterten Oberschule ging er 1980 nach Merseburg, um dort an den "Spezialklassen für Chemie" das Abitur unter Hochschulbedingungen abzulegen. Damit war der akademische Weg vorgezeichnet. Nach einem 18-monatigen unfreiwilligen Aufenthalt bei der Bereitschaftspolizei in Neustrelitz folgte 1982 ein Chemiestudium in Merseburg. Da sich die Interessen verschoben, brach der Autor das Studium nach sechs Semestern ab, holte die Ausbildung zum Chemiefacharbeiter nach und ist seitdem in der chemischen Industrie in Leuna tätig." Niels Wiesner ist verheiratet und hat zwei erwachsene Töchter.
Leseprobe
Im Alter von 22 Jahren bin ich mit drei Freunden in den bulgarischen Bergen unterwegs gewesen. Der Musala des Rilagebirges ist mit seinen 2925 Metern der höchste Berg zwischen Alpen und Kaukasus und war somit der real existierende Höhenrekord für bergsteigende Bürger aus der DDR. Bei seiner Bezwingung war es natürlich Ehrensache, sich dort oben den Wanderstempel der bulgarischen Tourismusbehörde in den DDR-Personalausweis drücken zu lassen - nicht auf die auswechselbare Visafahne, sondern mitten hinein in das schöne Dokument - und somit war der persönliche Höhenrekord gesichert. Direkt unterhalb des Gipfels befand sich für lange Zeit der Platz meiner höchstmöglichen Übernachtung, auf einem flachen Absatz, zu dem am Morgen die Gemsen zu ihrem Frühstück aufstiegen und die dort in respektvollem Abstand zu unseren Zelten herüberäugten. Möglicherweise schon dort begannen wir uns auf dieser für DDR-Bürger großartigen und unglaublichen Wandertour gegenseitig einzureden, wie großartig und unglaublich es erst sein müsste, einmal in diesem Leben auf dem Kilimandscharo zu stehen, auf dem höchsten freistehenden Berg der Erde, wohlwissend, wie unerreichbar der Berg unser ganzes Leben lang bleiben würde. Die Träumereien vom Kilimandscharo währten die gesamte Tour, von Borowez an der Nordseite des Rilagebirges bis nach Melnik, südlich des Piringebirges und hart an der griechischen Grenze. Dort standen Tafeln, auf denen verboten wurde, seine Schritte weiter in diese Richtung zu lenken. Die Botschaft stand zuallererst auf Deutsch auf den Hinweistafeln, und erst dann auf Bulgarisch und danach in keiner weiteren Sprache. Jedem war klar, welche Deutschen damit angesprochen waren und wer von der Grenze ferngehalten werden sollte. Wir spülten unseren Frust mit süffigem Melniker Wein herunter - die eine oder andere Flasche Weinschnaps in der Qualität von Farbverdünnung war auch darunter - träumten weiter vom Kilimandscharo und fuhren brav zurück nach Hause. Aber der Kilimandscharo hatte sich während der Überquerung der beiden Hochgebirge festgesetzt in unseren Köpfen - eine Tour, die ich bei dieser Gelegenheit natürlich wärmstens empfehlen kann. Sie ist wildromantisch, einsam, wunderschön und atemberaubend. Vergessen Sie nicht, auf der Kammwanderung ein paar Flaschen Mastika als Gipfelschnaps mit einzupacken. Die Gipfel sind reichlich, der bulgarische Ouzo hat es wirklich in sich, und ist noch aromatischer als sein griechischer Bruder.