Beschreibung
Die erste Auflage des im Pop Verlag 2024 erschienenen Lyrikbandes von Horst Samson Das Imaginäre und unsere Anwesenheit darin ist vergriffen, aber die zweite Auflage des Bandes ist weiterhin beim Verlag und ab sofort im Buchhandel erhältlich. Der Band umfasst auf 178 Seiten 134 Gedichte aus zwei Jahrzehnten. Sprachmächtig und in höchster technischer Brillianz und Präzision schreibt Horst Samson Weltlyrik - authentische, unverwechselbare und ausdrucksstarke Gedichte, die in der deutschen und internationalen Lyriklandschaft Findlinge von eigenständigem literarischem und ästhetischem Wert darstellen. Horst Samson, 1954, ein während der Deportation seiner Eltern im kommunistischen Rumänien geborener Dichter, der wie die Nobelpreisträgerin für Literatur von 2009, Herta Müller, aus dem Umfeld der Aktionsgruppe Banat kommt, war von 2006 bis 2014 Generalsekretär des "Internationalen Exil-P.E.N. - Sektion deutschsprachige Länder". Er weitet "den Begriff der Auswanderung aus, spricht anklagend von Exil, von ,Niemandlingen', die nicht allein das Land ihrer Träume, sondern auch die Bitternis der Fremdheit erleben. Überall trägt der Entwurzelte das Gepäck der Erinnerungen mit sich. Sie speisen die Imagination bei der emotionalen Naturbegegnung - kein anderer rumäniendeutscher Autor hat solch tiefgründige Meeres-Lyrik geschrieben wie er! -, generieren das ,Imaginäre, in dem sich der Dichter bei seinen Erkundungen an vielen Orten fast bis ,ans Ende der Welt bewegt Unrast ist des Dichters ständiger Begleiter, auch in den Gedichten über Liebe und Tod, über Schönheit und Verfall, Vergänglichkeit und Trauer. Nicht zuletzt im Spannungsverhältnis zur Sprache: das Wort als Wunder und Freund, aber auch als Gefahr und Schmerz. Horst Samson ist eben ein Dichter unserer Zeit. Man lasse sich nicht täuschen von den zahllosen Anspielungen auf große Literatur, darunter auf die Bibel oder auf klassische Gedichtformen wie Ode, Elegie und Sonett, gar auf das Vaterunser. Es sind keine äußerlichen Bildungselemente, eher zeitgemäße bzw. originelle Verfremdungen, inspirierende Anverwandlung. Horst Samsons freie Rhythmen bürsten die Metrik und Syntax gleichsam gegen den Strich, urteilt der Literaturkritiker und Literaturhistoriker Dr. Walter Engel. Soweit einige Eckdaten, die ein Schlaglicht auf den politischen Hintergrund des Autors werfen, mit denen man vielleicht einige inhaltliche Positionen, die in den Gedichten aufscheinen, begreifen und begründen kann, und auch die Sprachskepsis, die sie durchweht. Nicht begründen kann man damit allerdings die handwerkliche Brillanz, mit der die Texte gearbeitet sind. Die Arbeit mit Vers und Satz ist zuweilen filigran und hart zugleich, als wollte die Kunst gegen die Bedeutung ankämpfen, die das Wort im Gebrauch angenommen hat. Es ist Sprachrettung, die hier betrieben wird, erklärt der Literaturkritiker und Lyriker Jan Kuhlbrodt.
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