Beschreibung
Gemeinhin trennen wir bei der Frage, wodurch Menschen ihre politische Meinung herausbilden, zwischen dem Informationsangebot der Medien, das wir hier für relevant halten, auf der einen und dem Unterhaltungsangebot, dem wir keine Bedeutung für das Politikverständnis unterstellen, auf der anderen Seite. Eine solche strikte Trennung erscheint angesichts der weitgehenden Medialisierung unseres Alltags für ein konstruktives Handeln inzwischen nicht mehr ausreichend bzw. angemessen. Der vorliegende Band stellt zunächst die Frage nach Politikbildern, die sich aus Unterhaltungsmedien ableiten lassen, und stellt diese in einen komplexen historischen, philosophischen sowie wirkungsrelevanten Zusammenhang. Einzelne genrespezifische Fallstudien belegen darüber hinaus sehr anschaulich die These, dass Unterhaltungsmedien zunehmend eine bestimmende Bedeutung bei der Konstruktion von Politikbildern zukommt. Für den Bildungsprozess stellen diese Angebote einen reichhaltigen informell erworbenen Wissens- und Kompetenzfundus dar, den es zu nutzen gilt. Band 13 der "Buckower Mediengespräche" soll hier allen ans Herz gelegt werden, die am derzeitigen Zustand des wichtigsten Kommunikationsmittels unserer Gesellschaft ein Unbehagen empfinden. Wolfgang Brauer, www.das-blaettchen.de (13. Jahrgang Nummer 12 21. Juni 2010)