Beschreibung
Welchen Ausgang der Verfall der bürgerlichen Gesellschaft nimmt, wird sich letztlich daran entscheiden, ob und wie weit es den Individuen gelingt, sich ihrer Zurichtung als Waren- und Geldsubjekte zu entledigen. Für die Wert-Abspaltungs-Kritik bedeutet das, sich noch stärker als bisher den Verwüstungen zuwenden zu müssen, die die bürgerliche Gesellschaft im Innern ihrer Mitglieder anrichtet. Gerade die mit der Aufklärung vollzogene Ersetzung äußerer Zwänge durch in den Individuen verankerte Zwangsprinzipien ist es, die den Ausgang aus dem stahlharten Gehäuse des Kapitalismus für die in ihm Eingeschlossenen so schwierig macht. Spuren des Gründungsverbrechens des warenproduzierenden Patriarchats, der ursprünglichen geschlechtlichen Abspaltung gewissermaßen, lassen sich auch in den Kategorien und Bildern der neuzeitlichen Naturauffassung aufzeigen. Sie werden in einen spekulativen Zusammenhang mit der Dialektik von innerer und äußerer Naturbeherrschung und der entsprechenden Dynamik des männlich-bürgerlichen Subjekts gebracht, wodurch die geschlechtliche Abspaltung als konstitutive Voraussetzung der neuzeitlichen Naturwissenschaft erkennbar wird. Die postmoderne Unbestimmtheit und Uneindeutigkeit kann nicht auf Dauer durchgehalten werden, weil die Schwerkraft der Krisenverhältnisse selbst zu einer Festlegung zwingt. Weil das postmoderne Denken sich einer neuen inhaltlichen Klarheit oder Eindeutigkeit verweigert und ausgerechnet darin das Neue überhaupt sehen will, ruft es nur das in ihm schlummernde Potential der Barbarei ab, indem es von seiner eigenen begründungslosen Entscheidung überrumpelt wird. FetischismusKritik, die nicht bloß in den linken Diskurs eingesickert ist, sondern selbst bürgerliche Kreise beschäftigt, gerät immer mehr in die Gefahr, Bestandteil der Krisenverwaltung und eines neuen Entrepreneurships (Unternehmertums) zu werden. Die FetischKritikerIn bewegt sich längst in einem neuen opportunistischen Netzwerkkontext im Abstieg des Kapitalismus, was sie im Grunde auch weiß.