Schreib ja nicht, dass wir Terroristen sind!

Essays zu Politik, Gender und Islam von Banda Aceh bis Berlin

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783895023927
Sprache: Deutsch
Umfang: 200 S.
Format (T/L/B): 1.5 x 20 x 13.6 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Im Reportagen- und Essayband 'Schreib ja nicht, dass wir Terroristen sind!' weitet Linda Christanty ihren Erzählradius von Aceh, der nordwestlichsten Provinz Indonesiens, über die Grenzen des Inselstaates hinaus auch nach Festlandsüdostasien aus. Die Autorin interviewt Vertreter unterschiedlichster religiöser, politischer und sozialer Gruppierungen. Die Orte und Erfahrungen, von denen die Reportagen in diesem Band leben, zeigen, dass Unrecht und Willkür auf jede (un)erdenkliche Art und Weise legitimiert werden, sei es ethnisch, völkisch, religiös, kommunistisch, nationalistisch oder gar demokratisch. Gleichzeitig gibt die Autorin zu bedenken, dass auch jene, die sich bedroht fühlen, dazu neigen, sich eine Identität zu schaffen, die jener ihrer Peiniger sehr nahe kommt. Dieses Buch bietet einen kritischen und mutigen Journalismus mit einer provozierenden Erzählweise, die im Donnergetöse der Medienwelt hoffentlich nicht verhallen wird.

Autorenportrait

Linda Christanty ist Journalistin und Schriftstellerin. Sie schreibt Kurzgeschichten, Romane und Essays und gründete 2005 das unabhängige Onlinejournalismusportal 'Aceh Feature'. Für zwei ihrer Kurzgeschichtenbände erhielt sie den nationalen indonesischen Literaturpreis, den Khatulistiwa Literary Award. Gunnar Stange ist Südostasienwissenschaftler und Ethnologe. Er arbeitet vor allem zu den Themen gesellschaftlicher Wandel, Konflikttransformation und Entwicklung im insularen Südostasien.

Leseprobe

Währenddessen steht Fahmi noch neben der Fahrertür des Wagens und spricht geschäftig in sein Handy. Den auf uns einredenden Robenträger neben ihm straft er mit Missachtung. Der sagt zu Tu: "Ein Journalist? Früher war mal ein Journalist von der BBC für ein Interview hier. Der hatte 50 Säcke Zement dabei. Wer hierher kommt, muss etwas spenden." In diesem Moment wendet sich Hairul an den Mann und sagt etwas zu ihm, das ich nicht verstehen kann. Wir fahren in Richtung Hauptstraße weiter. Da schreit der Mann uns noch hinterher: "Schreib ja nicht, dass wir Terroristen sind! Schreib ja nicht, dass wir Terroristen sind!"